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Bionisches Kräftemessen für Menschen mit Handicaps

Heute Redaktion
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Bild: Dieter Seeger

Zürich war am Wochenende Schauplatz des ersten internationalen Bionik-Wettkampfs, bei dem 74 Athleten mit schweren körperlichen Handicaps mit Hilfe neuester Prothetik-Technologie und robotergestützter Assistenzsysteme in sechs Disziplinen antraten. 25 Länder waren bei der rund um den Globus beachteten Weltpremiere vertreten, darunter auch Österreich.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von VAMED, das mit 15 Kliniken in Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik neue Wege bei der Rehabilitation begeht. Mit dem sportlichen Wettbewerb Cybathlon will der Veranstalter, die ETH Zürich, vor allem den Austausch von Wissenschaft, Medizin und Unternehmen fördern und die Barrieren zwischen Menschen mit Behinderungen, der Öffentlichkeit und den Technologieentwicklern weiter abbauen.

Einer der Athleten aus Österreich war Gerhard Kleinhofer, ehemaliger Sportdirektor der Naturbahn-Rodler-Nationalmannschaft, der für das Team "Mirage 91" der TU Graz antrat. Kleinhofer ist seit einem schweren Schlaganfall vor zwei Jahren motorisch stark eingeschränkt und kann wie die meisten Teilnehmer im Feld weder Arme noch Beine bewegen. Beim Cybathlon steuerte er einen Computer-Avatar alleine mit der Kraft seiner Gedanken.

Cybathlon soll richtiger Wettkampf werden

Zukünftig wird es durch das Brain-Computer Interface (BCI) möglich sein, einen elektrischen Rollstuhl, einen Sprach-Computer oder andere Geräte zu bedienen, ohne eine Taste zu drücken. "In der neurologischen Rehabilitation selbst kann das BCI-Training dabei helfen, durch die gezielten Stimulationstechniken gelähmte Extremitäten systematisch so weit zu trainieren, dass der Betroffene sie wieder funktionell einsetzen kann", so Primarius Matthias König.

Die gezeigten Technologien, die man früher nur aus Science Fiction-Filmen kannte, machten in Zürich den Schritt aus der Fantasie und dem Labor in die Wirklichkeit. Piloten mit vollständiger Beinlähmung überwanden mit Hilfe von Exoskeletten eine Hindernis-Bahn, Athleten mit Rückenmarksverletzungen bestritten Fahrradrennen dank elektrischer Muskelstimulation und Sportler, die durch Krankheit oder einen Unfall Extremitäten verloren haben, traten mit Roboterhand oder Beinprothese in Alltagsdisziplinen zum Geschicklichkeitswettkampf an. Wie die olympischen und paralympischen Spiele soll auch der Cybathlon in Zukunft alle vier Jahre stattfinden.