Coronavirus

Biontech-Chef: So können wir neuen Lockdown verhindern

Corona und kein Ende in Sicht - oder doch? Biontech-Chef Sahin macht jetzt Hoffnung auf eine Normalität im Herbst - aber nur unter einer Bedingung.

Jochen Dobnik
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Ugur Sahin
Ugur Sahin
Andreas Arnold / dpa / picturedesk.com

Während im Osten Österreichs die Infektionszahlen und die Auslastung auf den Intensivstationen deutlich ansteigt, bereitet das verstärkte Auftreten der britischen Virusmutation namens B.1.1.7-E484K im Westen Österreichs zunehmend Kopfzerbrechen. "In den nächsten drei bis vier Monaten müssen wir versuchen, die Infektionszahlen so niedrig wie möglich zu halten", sagt Biontech-Chef Ugur Sahin im ntv-Interview.

Mutationen unbesiegbar?

Es wird vermutet, dass die derzeit erhältlichen Impfstoffe gegen diese neue Variante eine geringere Wirksamkeit haben könnten. Deshalb arbeite sein Unternehmen bereits eng mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der US-Arzneimittelbehörde an einer Blueprint-Studie, um Rückschläge durch Super-Mutationen künftig zu vermeiden.

"Wenn die erfolgreich ist, können wir beim Auftauchen einer Super-Mutante den Impfstoff auch ohne klinische Studie innerhalb von sechs Wochen anpassen. Diese Studie wird vermutlich vier bis fünf Monate dauern“, so Sahin zur "Bild".

Neue Welle im Herbst vermeidbar

Erste Experten sprechen bereits jetzt von einer möglichen vierten Infektionswelle im Herbst, sollten sich die Coronavirus-Mutationen durchsetzen. Das müsse nicht sein, so Sahin: "In der Zwischenzeit werden wir viele Impfdosen nach Europa liefern, so dass wir Ende Mai einen Impfeffekt sehen werden. Wir müssen jetzt sehr schnell sehen, dass wir die über 50-Jährigen impfen", sagt Sahin zu ntv. 

"Ich rechne damit, dass - wenn alle Parteien Impfstoffe liefern und die Impfungen gut vorangehen - wir Ende des Sommers so weit sind, in eine Normalität reinzukommen, so dass wir den Winter ohne weiteren Lockdown erleben können."