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Biowaffen-Experte: "Geh nie in einen öffentlichen Pool"

Dan Kaszeta ist ein Spezialist, wenn es um chemische Waffen geht. Jetzt äußert er sich aber ausgerechnet zu Swimming Pools.

David Slomo
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Solche Bilder werden wir heuer im Sommer wohl sowieso nicht sehen.
Solche Bilder werden wir heuer im Sommer wohl sowieso nicht sehen.
iStock

Sehr früh startete Kaszeta seine Karriere als Experte, wenn es um biologische Waffen geht. In der US-Army startete er als "Chemie-Offizier". Danach arbeitete er im Pentagon und recherchierte dort über Waffenprogramme, von welchen Normalsterbliche nicht einmal die leiseste Ahnung haben.

Wovon wir "Normalos" wohl auch nichts wissen, ist die Zusammensetzung eines Pools. Also wir wissen, dass das Wasser hineinkommt, ein wenig Chlor und das wars eigentlich auch schon. An und für sich würde das so auch stimmen, aber Kaszeta erklärt nun auf Twitter, dass es vor allem in Pools in Las Vegas viel mehr "Zutaten" gibt. 

Proben waren alarmierend

Zunächst schrieb er lediglich: "Hört auf mich: Geht niemals in einen Pool in Las Vegas. Berührt das Wasser gar nicht". Im Anschluss bekam er viele Nachrichten von erbosten Las-Vegas-Pool-Fans. Deshalb beschloss er, seine Warnung ausführlicher zu erklären. 

So arbeitete er in den späten 90ern im Weißen Haus als "Bio-Terrorismus-Typ", wie er es nennt. Zu dieser Zeit nahm man die Sache mit chemischen Waffen besonders ernst. Damals bekam er auch einen Anruf einer Bundesbehörde, die seine Hilfe brauchte. Man wollte ihm eine Probe geben, die er sich unbedingt anschauen sollte. Um was es sich dabei handelte, sagte man ihm aber nicht. 

Er kam zu einem alarmierenden Ergebnis. Er nannte es: "Ein Geschäft des Horrors". Man fand in der kleinen Probe so viele hochgefährliche Stoffe, dass er der Bundesbehörde sagte, er wollte noch mehr Tests, weil er es selbst nicht fassen konnte. Gleichzeitig wollte er natürlich wissen, um was es sich dabei handelte. Die Antwort: Es war eine Poolanlage aus Las Vegas.

Mund zu!

Kaszeta erklärte, dass er in der kleinen Probe zum Beispiel Giarden fand. Dabei handelt es sich um mikroskopisch kleine Dünndarm-Parasiten, die für den Menschen eine echte Gefahr darstellen. Sie führen nämlich zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Ähnlich verhält es sich beim Bakterium Cryptosporidium. Beide Erreger lassen sich von Chlor nicht abtöten. 

Auch Adenoviren wurden in den Proben entdeckt. Sie führen zu hohem Fieber und können auch Bronchitis auslösen. 

Der Experte erklärt auf Twitter, dass er niemals eine Studie dazu veröffentlichte, weil er die Tests "aus Spaß" machte. Er fand nun aber Papers, die beispielsweise vom "National Center for Biotechnology Information" publiziert wurden. Dort wurden weltweit Pools untersucht mit dem Ergebnis, dass diese generell ein Hotspot für Krankheiten seien. Vor allem bei Fäkelkeimen, die oral aufgenommen werden. Lecker. 

Auf der anderen Seite erklärt Kaszeta, dass ein Großteil der Personen nicht krank wird. Dennoch empfiehlt er, dass man den Mund beim nächsten Besuch im Freibad lieber geschlossen halten sollte.

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