Österreich

Bis zu 75 % mehr Anrufe bei der Telefonseelsorge

Heute Redaktion
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Die Apparate bei der Telfonseelsorge glühen derzeit heiß wie nie.
Die Apparate bei der Telfonseelsorge glühen derzeit heiß wie nie.
Bild: picturedesk.com/APA - Symbolbild

Das Coronavirus hat Österreich fest im Griff. Bei der Telefonseelsorge glühen die Drähte, wie selten zuvor. Der Anstieg beträgt bis zu 75 Prozent.

Das Coronavirus hat das Land nach wie vor fest im Griff. Während sich die einen mit Tele-Working, abgesagte Konzerte, die Reduktion von Sozialkontakten und Ausgangsbeschränkungen arrangiert haben, stellen diese und andere Punkte nach wie vor massive Probleme im Leben dar.

Auch bei der Wiener Telefonseelsorge hat man auf die aktuelle Situation reagiert und die Kapazitäten erweitert. Vor der Krise waren für gewöhnlich zwei Leitungen geöffnet. Auf Grund der vermehrten Anfragen entschloss man sich bei der Telefonseelsorge für eine Aufstockung auf drei Leitungen. Vor allen in den Abendstunden wolle man breiter aufgestellt sein, so Antonia Keßelring, Leiterin der Telefonseelsorge in Wien, im Gespräch mit "Heute".

"Normalität der Krise"

Durch die weitgehende Quarantäne, hat sich auch der Bedarf an der fernmündlichen Beratung erhöht. Waren es früher noch 80-100 Telefonate pro Tag, die bei der Seelsorge eingingen, sind es nun, zu "Corona-Zeiten" bis zu 175 Anrufe pro Tag. Nicht eingerechnet sind Mail- und Chatanfragen.

Zu Beginn der von der Bundesregierung verhängten Maßnahmen hat es laut Keßelring "kein Telefonat ohne dem Coronavirus" als Inhalt gegeben. Zwar sei das Virus nach wie vor ein bestimmenden Thema, dennoch würde man auch in den Anfragen eine "Normalität der Krise" wahrnehmen.

Als eines der bestimmenden Themen macht Keßelring die Einsamkeit der Anrufer aus. Wichtig sei es, das Gegenüber ernst zu nehmen und dem was gesagt werden will "Raum zu geben", so Keßelring. Erst danach könne man mit jeder Person individuell herausarbeiten, was im Leben noch funktioniert. Ein Patentrezept als Lösung gegen drängende Probleme gibt es also nicht.

Durch das Virus bedingt stehen Keßelring derzeit nur rund zwei Drittel ihrer Mitarbeiter zur Verfügung, dennoch sei der Dienstplan "so voll wie nie". Ein Umstand, der besondere Anerkennung verdient, agieren sämtliche Mitarbeiter der Telefonseelsorge doch ehrenamtlich. Übrigens haben alle, die Anrufe bei der Institution entgegennehmen eine einjährige Ausbildung hinter sich gebracht.

Angesprochen auf die Altersstruktur der Anrufer angesprochen, muss Keßelring eine Vermutung aufstellen. "Für gewöhnlich stellen sich Anrufer nicht mit Name und Alter vor". Sie schätzt, dass die überwiegende Anzahl der Anrufer zwischen 40 und 60 Jahre alt ist. Mitunter gebe es auch Jugendliche und Kinder, sowie ältere Anrufer. Speziell die jüngeren Leute würden aber auf E-Mail und den Chat zurückgreifen.

So erreichst du die Telefonseelsorge

Übrigens: Auch die Kapazitäten des Chats wurden angepasst und vergrößert. Ging der Live-Chat früher von 18 bis 20 Uhr sei dieser nun auf 16-22 Uhr hochgefahren worden.

Die Telefonseelsorge können Betroffene auf mehrere Arten kontaktieren. Telefonisch ist sie Tag und Nacht unter der Nummer 142 zu erreichen. Alle Infos zur E-Mailberatung, die auch verschlüsselt stattfinden kann, erfährst du hier. Wer auf den Live-Chat zurückgreifen möchte, kann sich hier Termine dafür sichern.

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    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com