Oberösterreich
"Bitte um Verständnis" – Bordell ist jetzt Asylquartier
Sie stehen vor verschlossenen Türen: jene Kunden, die über Jahrzehnte ein Freudenhaus besucht haben. In dem Gebäude leben jetzt Asylwerber.
Quasi so heiß wie in Ägypten ging es in der "Pyramide" am Rande des Linzer Stadtteils Urfahr zu. "Wir machen unsere Gäste glücklich", posteten die Betreiber einst auf Facebook. Mit "Titties and Beer" wurde genauso gelockt wie mit "85 Euro inkl. eine halbe Stunde Zimmer und alle Getränke gratis".
Doch seit geraumer Zeit ist damit Schluss. Seit vergangenem Sommer beherbergt der markante Bau am Donau-Ufer Flüchtlinge. 26 Personen, in erster Linie Männer, sind untergebracht.
Dass nun buchstäblich der Ofen aus ist, wollen aber viele nicht wahrhaben: Zu nachtschlafener Stunde kommen immer wieder Menschen und läuten an, berichtet die "Kronen Zeitung".
Um die Ruhe der Asylwerber sicherzustellen, setzt sich der Quartier-Betreiber jetzt plakativ zur Wehr: "Sehr geehrte Damen und Herren, dies ist eine private Unterkunft des Roten Kreuzes", heißt es in einem Zettel am früheren Pyramiden-Eingang. Und weiter: "Das ehemalige Etablissement, das Sie suchen, existiert nicht mehr an dieser Adresse."
„"Die Bewohner werden Sie nicht in die Unterkunft lassen, um sich selbst davon zu überzeugen." Rotes Kreuz schreckt potenzielle Kunden ab“
Die Hilfsorganisation bittet "um Verständnis" und betont: "Die Bewohner werden Sie nicht in die Unterkunft lassen, um sich selbst davon zu überzeugen."
Tote Hose auch in Steyr
In Steyr herrscht ebenfalls tote Hose: Dort hat das nach eigenen Angaben älteste Puff Österreichs geschlossen.
Der Immobilien-Vermittler Maximilian Mayrhofer hofft, dass sich das bald ändert. Für das Etablissement an der mittelalterlichen Stadtmauer müssen monatlich 4.800 Euro hingeblättert werden. Im Gebäude sind zudem ein Geschäftslokal und eine Penthouse-Wohnung zu mieten.
