Nur 197 Millionen Dollar

Bittere Endabrechnung für "The Marvels"

Nach vier Wochen im Kino kann jetzt ein ernüchternder Schlussstrich unter die Misserfolgsgeschichte von "The Marvels" gezogen werden. 

Fabian J. Holzer
Bittere Endabrechnung für "The Marvels"
Ms. Marvel, Captain Marvel & Monica Rambeau sind "The Marvels"
Marvel Studios

Jetzt verschwinden "The Marvels" langsam aus immer mehr Kinos, großes Geld wird hier ja keines mehr eingenommen. Nach jetzt genau vier regulären Wochen hat der Streifen 197, 2 Millionen Dollar an der weltweiten Kinokasse verdient, was bei Produktionskosten von 275 Millionen Dollar und noch nicht veröffentlichten Marketing-Kosten auf jeden Fall das fetteste Minus in der Geschichte des Marvel Cinematic Universe bedeutet. Schon am Startwochenende spielte der Streifen nur 46 Millionen Dollar in den USA ein und bis jetzt sollten es dort nur magere 80 Millionen werden. Damit ist bei der Abschlussrechnung "The Marvels" der erste Film des Studios, der unterhalb der Grenze von 100 Millionen Dollar bilanziert.   

Was war jetzt wirklich schuld am Flop? Die Darsteller? Die Handlung? Die Superhelden-Müdigkeit? Corona?

Die Schuldfrage war nun wochenlang eine heiße Kartoffel, die von einem zum nächsten weitergereicht wurde. Während der Film vorab von den meisten Kritikern zurecht wegen der zu dünnen Handlung zerrissen wurde und in den Medien gleichzeitig schon länger von der sogenannten "Superhelden-Müdigkeit" - wegen zu vieler beliebiger Filme ohne Handlung oder Stars und zu komplexen Geschichten - die Rede war, verwies Disney-Chef Bob Iger jetzt in einem CNBC-Interview auf die Pandemie: "'The Marvels' wurde während Corona gedreht. Da gab es am Set weniger Überblick über das, was da Tag für Tag passiert ist." Damit spielt Iger den Ball mehr oder weniger direkt an Regisseurin Nia Dacosta weiter. 

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    Teyonah Parris als Captain Monica Rambeau in Marvel Studios THE MARVELS.
    Teyonah Parris als Captain Monica Rambeau in Marvel Studios THE MARVELS.
    Foto: Marvel Studios © 2023 MARVEL

    Tatsache ist, dass selbst Disney eingesehen hat, dass es längst nicht mehr reicht, wenn auf einem Kinofilm Marvel draufsteht, damit die Massen ins Kino strömen. Beim Gedanken an Einspielergebnisse wie die 2,5 Milliarden Euro bei "Avengers: Endgame" (2019) wird Iger fast schon sentimental: "Wir sind an einem Punkt, an dem wir schon enttäuscht sind, wenn ein Film keine Milliarde weltweit einspielt. Das ist ein unglaublich hoher Standard, da müssen wir jetzt realistischer werden."

    Für Realismus ist bei Marvel jetzt ohnehin ein wenig Zeit, denn das Studio hat jetzt ein paar Gänge zurückgeschalten, hoffentlich auch um wieder mehr auf Klasse, statt auf Masse zu setzen. 2024 wird mit "Deadpool 3" nur ein einziger echter Marvel-Film anlaufen, konkret ist der Start für den 26. Juli geplant. "Unechte" Marvel-Filme wird es aber drei weitere geben, denn Sonys "Spider-Verse" - das ja mit Marvel kooperiert - bringt mit "Madame Web" (Februar), "Kraven The Hunter" (August) und "Venom 3" (November) gleich drei Filme aus dem Umfeld von Spider-Man an den Start, die allesamt nicht mit dem komplex-konfusen Story-Telling des MCU verbandelt sind und deshalb tatsächlich auch wieder erfolgreich sein könnten…

    Die VIP-Bilder des Tages:

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
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