Die "Black Week", die alljährlich mit aufdringlichen Rabattaktionen zum Kauf anregt, gipfelt heuer am 29. November im "Black Friday". Umwelt-NGOs und der Umweltdachverband warnen vor Ressourcenverschwendung und hohem Energieverbrauch - und fordern einen Konsumwandel.
„Statt immer mehr Neuwaren zu kaufen, müssen wir im Sinne der Kreislaufwirtschaft neue Wege der Produktion und des Verbrauchs finden.“Maria LangsenlehnerUmweltdachverband
"Mit Sonderangeboten und Preis-Dumping zum Konsum zu animieren, ist ein düsteres Zeichen angesichts der massiven Herausforderungen, vor die uns Klimakrise und Artensterben stellen", kritisiert Kreislaufwirtschafts-Expertin Maria Langsenlehner. Die Marketing-Aktion sei eine "schwarze Woche für unseren Planeten".
"Jedes Produkt, das wir kaufen, verbraucht entlang seines Lebenszyklus Ressourcen", so Langsenlehner. Gerade die Produktion von Elektronik und Textilien gehe "mit hohem Ressourcenverbrauch, massiven Treibhausgasemissionen und oft mit schlechten Arbeitsbedingungen in Produktionsländern" einher.
Aufgrund fehlender oder irreführender Kennzeichnungen hätten Konsumenten oft "nicht genügend Wissen bei der Wahl des nachhaltigeren Produkts". Es brauche daher "klare Kennzeichnungen für Konsumenten ohne Greenwashing", ergänzt Sophia Kratz vom Umweltdachverband.
"In einer Zeit, in der viele Menschen finanzielle Problemen haben und in der wir eigentlich als Gesellschaft Emissionen und Müllberge reduzieren wollen, bauen Konzerne mit dem 'Black Friday' großen Konsumdruck auf", sagt Anna Leitner, Expertin für Ressourcen bei Global 2000.
"Rund um den Black Friday werden Menschen zum Spielball der Konzerne: Mit verlockenden Angeboten und scheinbaren Schnäppchen werden wir in eine Konsumfalle gelockt", kritisiert Ursula Bittner, Greenpeace-Sprecherin.
"Kurzlebige Produkte stapeln sich in unseren Schränken, während Milliarden in die Taschen der Superreichen fließen. Diese Schnäppchenjagd sei "Gipfel einer Wegwerfmentalität, die Qualität und Nachhaltigkeit" opfere, so Bittner.
Es ist nun an der Zeit, dass die Politik eingreift - "mit verbindlichen Vorgaben für faire Arbeitsbedingungen, eine ressourcenschonende Produktion und eine Förderung von Kreislaufwirtschaft, damit Verantwortung endlich Vorrang vor Profit bekommt."
Um ein Zeichen gegen Überkonsum und für Nachhaltigkeit zu setzen, bietet Greenpeace auch heuer eine Kleidertauschparty an, bei der alte Kleidungsstücke neue Besitzen finden können.
Umweltbewusste Konsumenten können am Sonntag von 12 bis 20 Uhr in der Greenpeace-Zentrale (5., Wiedner Hauptstraße 120-124) eigene Kleidung mitbringen oder zum Stöbern vorbeischauen. Es gibt es Punsch und Kekse.