Life

Blaue Farbe hilft gegen Malaria

Methylenblau hat das Zeug zum Malariamittel der Zukunft: Fast ohne Nebenwirkungen macht es den Parasiten in Windeseile den Garaus.

Heute Redaktion
Teilen

Blauer Urin. Das ist die einzige bisher beobachtete Nebenwirkung von Methylenblau, wenn es gegen Malaria eingesetzt wird. Der Farbstoff erwies sich als vielversprechendes Mittel im Kampf gegen die Infektionskrankheit, an der jedes Jahr 212 Millionen Menschen erkranken und 429'000 sterben. Das ist das Ergebnis einer im Journal "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Studie.

Demnach behandelte ein internationales Forschungsteam Malariapatienten in Mali mit einer Kombination aus Methylenblau und einem traditionellen Medikament. Nach nur zwei Tagen waren die Patienten geheilt und nicht mehr in der Lage, den Parasiten weiterzugeben.

Parasit verschwindet

Besonders letzterer Punkt stimmt die Forscher zuversichtlich. Denn bei traditionellen Behandlungsmethoden ist es bis anhin so, dass eine geheilte Person die Parasiten noch mindestens eine Woche im Blut hat. Wird sie in dieser Zeit erneut gestochen, gehen die Parasiten auf die Mücke über, die sie erneut verbreitet. Ein Teufelskreis, den die neue Behandlungsmethode durchbrechen könnte.

Die Forscher hoffen, künftig die beobachtete Blaufärbung des Urins verhindern zu können. Denn das könnte die Menschen von einer Behandlung abhalten. Sollte das nicht gelingen, müssten behandelnde Ärzte wohl einige Überzeugungsarbeit leisten, um den Menschen die Furcht vor der Methylenblau-Therapie zu nehmen, wie die Wissenschaftler schreiben. (Red)

Mehr zum Thema