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Blog macht Hassposter publik und zeigt Arbeitgeber

Heute Redaktion
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Der Blog "Perlen aus Freital" sorgt für Mega-Wirbel im Netz. "Besorgte Bürger zeigen sich von ihrer allerbesten Seite", titeln die Macher, die auf der Seite Hetz- und Hass-Postings von Facebook-Nutzer gegen Flüchtlinge und Ausländer veröffentlichen. Das Besondere dabei: Alles geschieht mit Klarnamen und - sofern angegeben - dem Publikmachen des Arbeitgebers des jeweiligen Hetzers.

Der Blog "" sorgt für Mega-Wirbel im Netz. "Besorgte Bürger zeigen sich von ihrer allerbesten Seite", titeln die Macher, die auf der Seite Hetz- und Hass-Postings von Facebook-Nutzer gegen Flüchtlinge und Ausländer veröffentlichen. Das Besondere dabei: Alles geschieht mit Klarnamen und - sofern angegeben - dem Publikmachen des Arbeitgebers des jeweiligen Hetzers.

"Alle Ausländer einsteigen, wir fahren nach Auschwitz (inkl. Hitlergruß)", Täten diese Schweine", "Jedes Taxi hat ein Abschleppseil an Bord ... hinten anbinden ... und dann bis zum Hotel schleifen!", "Gleich an die Wand, eine andere Sprache verstehen die nicht!", "Österreich hat ein Gammelfleischproblem, auf der Autobahn wurde ein Lkw sichergestellt mit mindestens 50 Klumpen syrisches Gammelfleisch", "Züge füllen und direkt in die Gaskammern" - diese und Dutzende weitere Hassmeldungen schrieben Hetzer auf Facebook, mit ihrem Klarnamen und unter Angabe ihres Arbeitgebers. Ungeniert, öffentlich und hasserfüllt.

Pranger für Hetzer

Die anonymen Gründer des Blogs "Perlen aus Freital", Christopher und Frederik, haben davon genug. Sie suchen auf Facebook gezielt nach diesen Hassmeldungen, fertigen Screenshots an und stellen diese auf ihren Blog. Ihr Grund dafür: Der Blog soll ein Pranger für Hetzer sein. "Es wird selten gelöscht. Bevor Facebook eingreift, muss Gravierendes passieren", beklagen die beiden User gegenüber "welt.de". Lächerlich dabei: Hassbotschaften, Mordaufrufe und Wiederbetätigung werden von den Hetzern mit dem Recht auf Meinungsfreiheit begründet.

Rechtlich in Ordnung

"Perlen aus Freital" verzichtet dabei darauf, die Namen der Hassposter unkenntlich zu machen, unter den Screenshots wird sogar das Profil des Hassposters verlinkt und, wenn vorhanden, der Arbeitgeber bekanntgegeben. Wer auf "Perlen aus Freital" als Hetzer geoutet wurde, löscht meist sein Profil, wie die Verlinkungen zeigen. Dabei geht es den Verantwortlichen gar nicht primär darum, Schreiber bloßzustellen. Sie wollen, dass sich mehr User gegen dies Hetze einsetzen und die Hassposter auch mit den Auswirkungen ihrer Handlungen konfrontiert werden - sei es vor der Familie, dem Arbeitgeber, den Freunden.

Viele kritisieren das Konzept des Blogs, der aber scheinbar Wirkung zeigt. Zahlreiche User entschuldigten sich öffentlich für ihre Meldungen und lenkten ein, einige andere sind ihren Job nach der Fremdenhetze los. Viele werden aber in ihrem Hass nur noch mehr angestachelt, drohen den Blog-Betreibern mit Mord. Täglich würden Drohungen eingehen, deswegen bleibe man anonym, so die Betreiber. Rechtlich gesehen machen die Betreiber übrigens nichts Bedenkliches: Sie zeigen Texte und Fotos, die sowieso öffentlich ins Netz gestellt wurden.