Der Internationale Sportgerichtshof CAS sprach den Nordischen Kombinierer Mario Seidl am 20. Mai letztinstanzlich des Blutdopings schuldig, bestätigte so die Entscheidung der Unabhängigen Schiedskommission. Das Verfahren gegen den nun 32-Jährigen war bereits im Jänner 2020 von der Österreichischen Anti-Doping-Agentur eingeleitet worden. Bei Seidl traten zuvor bei einer routinemäßigen Blutprobe Unregelmäßigkeiten auf.
Durch das CAS-Urteil ist die Blutdoping-Sperre Seidls von November 2019 bis November 2023 nun endgültig rechtskräftig. Alle Ergebnisse Seidls in diesem Zeitraum, sowie zwischen 6. Oktober 2016 und 18. Februar 2017 und zwischen 19. Februar 2019 und 1. April 2019 werden aberkannt und gestrichen. Damit verliert der ÖSV die WM-Bronzemedaillen in den Teambewerben von 2019 und 2021. Genauso wie Seidl seinen zweiten Platz im Weltcup-Bewerb von Oslo im März 2022.
Kurz nachdem Seidl selbst via Instagram mit seiner Verurteilung an die Öffentlichkeit gegangen war, meldete sich auch Österreichs Skiverband zu Wort. Der Kombinierer, immerhin Olympia-Bronzemedaillengewinner 2018 im Team, ist A-Kader-Athlet des Verbandes. "Der ÖSV bekennt sich zu fairem Sport. Doping und andere unlautere Mittel zur Leistungssteigerung werden kategorisch abgelehnt. Mit dem Eintritt in einen ÖSV-Kader hat sich Mario Seidl vertraglich zu sauberem Sport verpflichtet", heißt es von Verbandsseite, der ÖSV habe "das Urteil des CAS mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen."
Seidls rückwirkende Sperre ist bereits eineinhalb Jahre wieder abgelaufen, der Kombinierer darf also wieder an Wettkämpfen teilnehmen. Allerdings werde "der ÖSV gemeinsam mit Mario Seidl über das weiter Vorgehen beraten", erklärte der Skiverband weiter. Darüber hinaus würde sich nun der ÖSV-Disziplinarausschuss mit dem Fall beschäftigen.
Der Nordische Kombinierer selbst sprach in einem umfangreichen Instagram-Posting von einem "Fehlurteil". Für die auffälligen Blutwerte machte Seidl eine "seltene Immunkrankheit namens Hypogammaglobulinämie" verantwortlich, die "bei Entzündungen, Infekten und Verletzungen anscheinend Parameter in meinem Blutbild verändert, sodass sie als bedenklich hinsichtlich möglicher Manipulation interpretiert werden können", führte der Salzburger aus.