Sie wechselte Nation

Ski-Ass erhebt Vorwürfe gegen ihren Ex-Trainer

2017 wechselte Ski-Ass Estelle Alphand überraschend den Verband, fährt für Schweden. Nun erklärte sie, wie es dazu kam, erhob schwere Vorwürfe.
Sport Heute
23.05.2025, 19:04
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Die heute 30-Jährige trat die Nachfolge ihres bekannten Vaters Luc Alphand an, schaffte es ebenso in den Ski-Weltcup. Bis 2017 fuhr sie für ihr Heimatland Frankreich, seither aber für Schweden, das Herkunftsland ihrer Mutter. Warum es zum damals überraschenden Verbandswechsel gekommen war, enthüllte Alphand nun gegenüber "Le Monde", übte dabei auch heftige Kritik an Anthony Sechaud, dem ehemaligen Cheftrainer im französischen Verband.

Die Zeit unter dem Ex-Trainer sei "schrecklich" gewesen, meinte die nun 30-Jährige. Sie warf Sechaud "moralische Belästigung und Schikanen für junge Skiläuferinnen" vor. Demnach habe sie häufig nicht direkt vom Cheftrainer erfahren, ob sie bei Rennen starten dürfe, dies habe sie stattdessen aus den Medien gehört. Häufig zu ihrem Unverständnis, sei Alphand doch oft "im Training die Schnellste" gewesen.

"Entweder ich höre auf, oder..."

Sechaud habe Läuferinnen bevorzugt. Die, die nicht dazugehörten, hätten als Pistenrutscherinnen aushelfen oder sich um das Material kümmern müssen, bemängelte die gebürtige Französin. 2017 fällte sie dann die Entscheidung zum Nationenwechsel. "Entweder ich höre mit dem Skifahren auf, oder ich gehe woanders hin", erzählte die nun 30-Jährige, entschied sich dazu, für Schweden zu starten. Die Technik-Spezialistin hat sich seither im Weltcup etabliert, fuhr sechsmal in die Top Ten. Ein Stockerl fehlt der Schwedin aber noch.

Neben Alphand hatten auch andere talentierte Französinnen Probleme mit Sechaud. So trat Marie Massios 2018 zurück, um nicht "verrückt zu werden". Sechaud habe der ehemalige Abfahrts-Juniorinnenweltmeisterin Jennifer Piot bei einem Trainingscamp ins Gesicht gesagt: "Ich will dich hier nicht haben."

Nächster Aufreger nach Fall Assinger

Sechaud selbst reagierte mittlerweile in der "L´Equipe" auf die Vorwürfe. "Wenn ich von moralischer Belästigung lese, berührt mich das am meisten", meinte der ehemalige französische Cheftrainer. Er sei "am Boden zerstört". Einige Ex-Läuferinnen, darunter auch Frankreichs ehemalige Top-Riesentorläuferin Tessa Worley, sprachen Sechaud hingegen ihre Unterstützung aus. Seine Methoden seien zwar anspruchsvoll gewesen, allerdings auf "Fortschritt und Leistung ausgerichtet", die Athletinnen hätten "volles Vertrauen in die Integrität und Berufsethik" von Sechaud.

Der Fall erinnert stark an die Causa Roland Assinger im Österreichischen Skiverband. Mehrere Athletinnen, allen voran Weltmeisterin Stephanie Venier, hatten die teils strengen Vorgaben und die Ansprache des Frauen-Cheftrainers an die Athletinnen kritisiert.

{title && {title} } red, {title && {title} } 23.05.2025, 19:04
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