Das österreichische Eishockey-Nationalteam ist am Donnerstag im Viertelfinale der WM in Schweden und Dänemark jäh gestoppt worden. Gegen die klar überlegene Schweiz, das Heimatland von Teamchef Roger Bader, setzte es in Herning eine deutliche 0:6-Niederlage (0:3, 0:2, 0:1). Die Eidgenossen bestätigten früh ihre Favoritenrolle, während Österreich nie an die starken Auftritte der Gruppenphase anknüpfen konnte.
Die Schweiz ließ von der ersten Minute an keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit und setzte Österreich früh unter Druck. Eine kurze Unterbrechung wegen defekter Hallenbeleuchtung brachte das Team nicht aus dem Takt – im Gegenteil: Die Eidgenossen präsentierten sich eingespielt und überlegen, während Österreich trotz Einsatz meist einen Schritt zu langsam war.
Nach sieben Minuten brach Bertschy mit dem siebenten Torschuss den Bann. Meier (12./PP) und Jäger (15.) erhöhten rasch auf 3:0. Zwei Lattenschüsse unterstrichen die Dominanz, während Österreich offensiv kaum stattfand. Lediglich Marco Kasper und Thomas Raffl sorgten für kurze Entlastung. Die Torschussbilanz von 16:3 nach dem ersten Drittel sprach Bände.
Kurz vor Drittelende kassierte Vinzenz Rohrer nach einem Revanchefoul gegen Sandro Schmid eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Ein Crosscheck ins Gesicht beendete den Arbeitstag des 20-Jährigen vorzeitig – der vorausgegangene Stockschlag des Schweizers blieb ungeahndet.
Die lange Überzahl nutzte die Schweiz konsequent: NHL-Star Kevin Fiala erhöhte im Powerplay auf 4:0 (24.), kurz darauf legte Schmid zum 5:0 nach. Österreich wirkte gebrochen – selbst eine doppelte Überzahl brachte keinen nennenswerten Abschluss. Peter Schneider hatte mit einem Lattenschuss (31.) Pech, mehr gelang offensiv nicht.
Im Schlussdrittel verwaltete die Schweiz souverän, Simon Knak setzte mit dem 6:0 (52.) den Schlusspunkt. Trotz der klaren Niederlage feierten die mitgereisten Fans das Team für die beste WM-Leistung seit Jahrzehnten – eine Polonaise durch die Halle inklusive. Bei der Schlusssirene funktionierten endlich alle Lichter – sportlich waren sie für Österreich längst ausgegangen.