Ex-Läuferin Tippler

Assinger bleibt ÖSV-Coach: "Muss für mich nicht passen"

Mit Kritik an ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger löste Tamara Tippler Ablöse-Diskussionen aus. Nun meldete sich die Ex-Rennläuferin zu Wort.
Sport Heute
25.04.2025, 07:55

Tippler ist Jung-Mama, versuchte, sich wieder im Weltcup zu etablieren. Und scheiterte. Die 34-jährige Steirerin beendete im März ihre aktive Karriere. Nicht allerdings, ohne Kritik zu üben – vor allem an Frauen-Cheftrainer Roland Assinger. "Der Weg zurück ist steinig genug, und wenn man dann noch einen Felsen in den Weg gelegt bekommt, macht es das auch nicht einfacher", so Tippler, die auch meinte: "Es hat den Anschein gemacht, als wäre ich nicht erwünscht, seit ich die Entscheidung getroffen habe, zurückzukommen."

Damit trat die Speed-Spezialistin eine Welle der Kritik los. Allen voran Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier meldete sich zu Wort, prangerte den Führungsstil Assingers an. Von einem harschen Umgangston, teils herabwürdigenden Kommentaren, war die Rede. Dies arbeitete der Verband schließlich auf, in einer Aussprache mit rund 40 Läuferinnen und Trainer Assinger. Es seien nie Grenzen überschritten worden, hielt auch ÖSV-Ass Nina Ortlieb in ihrer Funktion als Athletinnensprecherin fest. "'Es war ein vertrauliches Meeting, wo jeder offen sprechen darf. Es war der einheitliche Wunsch, die Arbeit mit Cheftrainer Assinger gemeinsam fortzusetzen", sagte die Vorarlbergerin.

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"Für mich muss es nicht mehr  passen"

Nun meldete sich Tippler wieder zu Wort. Bei der ÖSV-Entscheidung, an Assinger als Cheftrainer festzuhalten, gebe es "kein richtig und falsch", so die Ex-Läuferin zu "Laola1". "Prinzipiell muss es für die Läuferinnen passen und der Großteil hat sich dafür entschieden, dass es passend gemacht wird. Ich bin keine Aktive mehr, für mich muss es nicht mehr passen", so die 34-Jährige weiter. Herausforderungen seien da, "um angenommen zu werden. Dafür sind die Weichen gestellt und wenn jeder an sich arbeitet, wird das sicher in der Zukunft gut werden", meinte die Ex-Weltcupläuferin, die in ihrer Karriere elf Stockerlplatzierungen einfuhr.

Verbesserungspotenzial sei jedenfalls vorhanden. "Wenn man bei gewissen Werten zu schlecht ist und man dann nicht aufs Trainingslager nach Chile mitfliegen darf, weiß ich nicht, ob das der richtige Weg ist. Ein Trainer ist ja nicht nur da, um einen Plan zu schreiben, sondern das ist ja wirklich auch der Begleiter für mich. Mit dem verbringe ich ja mehr Zeit, als mit meiner Familie", erklärte Tippler. Auch der Skiverband selbst sei in der Verantwortung, "dass jeder seine Stärken verbessern kann und gut wird. Sie wollen Sieger, Erfolge und Medaillen haben – aber für das braucht es einfach Verständnis und Vertrauen", betonte die 34-Jährige.

"Verletzt viele Leute"

Tippler forderte jedenfalls mehr Kommunikation von Coach Assinger, den sie über zehn Jahre kennt, ein. "Es geht nicht darum, was er für einen Lauf steckt oder wie er organisiert, das macht er alles top. Es geht darum, wie er kommuniziert und mit uns umgeht. Es endete immer in einem Konflikt, mit Vorwürfen und Fragestellungen", so die ehemalige Speed-Läuferin. Assinger habe einen "extrem hohen Posten, verdient gutes Geld und dann muss er auch dementsprechend handeln können. Wir werden auch kritisiert und müssen dagegen stehen – das gehört dazu", man müsse dann "vielleicht auch mal andere Meinungen zulassen und nicht nur von zwei, drei Leiten, die gerade die Besten sind", meinte die Steirerin weiter.

Es brauche jedenfalls "Kommunikation auf Augenhöhe und Respekt, dass man mit Leuten ehrlich reden kann und einen nichts vormachen muss", meinte Tippler, die auch den Skiverband selbst in die Pflicht nahm. Der müsse "schauen, was wer braucht, dass individuell kommuniziert wird und nicht quasi mit jeder gleich. Früher haben vielleicht andere Sachen funktioniert, aber jetzt ist es 2025. Es verletzt viele Leute, wenn man so mit ihnen redet", meinte die Ex-Rennläuferin.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.04.2025, 20:12, 25.04.2025, 07:55
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