Wirtschaft

"Blutige Beeren" auch in österreichischen Supermärkten

Für Aufruhr sorgte eine Reportage über Ausbeutung beim Obsthandel. Die "blutigen Beeren" sollen auch in heimischen Supermärkten landen.

Rene Findenig
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Beliebt – und blutig? Eine Initiative deckt ein en Beerenskandal im Supermarkt auf.
Beliebt – und blutig? Eine Initiative deckt ein en Beerenskandal im Supermarkt auf.
Elmar Gubisch / picturedesk.com

Der "Spiegel" hat kürzlich in einer Reportage prekäre Zustände beim Anbau von Erd-, Heidel- oder Himbeeren in Portugal aufgedeckt. Bis zu 10.000 Menschen sollen bei den Arbeiten beschäftigt und mit Menschenhandel und Arbeitsausbeutung konfrontiert sein. "Die Recherchen zeichnen ein ähnliches Schreckensbild, wie die Corona-Infektionen es in den Schlachthäusern Deutschlands offenbart haben", meldet nun die Initiative oekoreich von Sebastian Bohrn Mena.

Arbeiter werden laut den Recherchen, die auch die "Süddeutsche Zeitung" aufgegriffen hat, mit einem "Himbeer-Visum" nach Portugal gelockt. Aus der versprochenen Aufenthaltsgenehmigung, Beschäftigung und Einbürgerung werde aber schnell Ausbeutung, Misshandlung und Gesundheitsgefährdung, heißt es. Die Konzerne selbst würden mit Elend hohe Gewinne erzielen. oekoreich hat schließlich in Österreich nachgefragt.

"Es ist beschämend, dass die 'blutigen Beeren' offenbar auch in österreichischen Supermärkten verkauft werden"

Auf die Frage, ob die blutigen Beeren auch in heimischen Supermärkten verkauft werden, gab es geteilte Antworten, so Bohrn Mena. Während Lidl und MPreis dies ausschließen, waren sie laut oekoreich in vielen der übrigen Supermärkte zu finden, andere ließen eine Antwort offen. "Es ist beschämend, dass die 'blutigen Beeren' offenbar auch in österreichischen Supermärkten verkauft werden", so Bohrn Mena, Sprecher von oekoreich und Co-Autor des Buches "Konzerne an die Kette!"

"Damit scheint es, dass auch heimische Handelskonzerne an der Profitgenerierung auf dem Rücken der Ärmsten in der Europäischen Union beteiligt sind. Schlimm genug, dass sie das in ihren Lieferketten-Managements bislang nicht unterbinden können, doch die Ignoranz, mit denen auf die Recherchen reagiert wurde, zeigt uns, dass wir mit Freiwilligkeit nichts erreichen werden", so der Sprecher.

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