Welt
Blutige Demos in Athen gegen Sparpaket
Am Donnerstagnachmittag will die Regierung in Athen das umstrittene Sparpaket absegnen. Aus diesem Anlass protestieren die Griechen mit brutaler Gewalt.
Am Donnerstag sind Tausende auf den Straßen, um ihrem Unmut über das geplante Gesetz Ausdruck zu verleihen. Auch die massiven Streiks sind fortgesetzt worden. Vor allem der staatliche Bereich ist betroffen, ebenso wie die Busse und die U-Bahnen in Athen. Ärzte behandeln nur Notfälle. Dagegen hat sich der Flugverkehr weitgehend normalisiert.Spargesetz wird heute beschlossen
Die Löhne der Griechen sollen noch mehr gekürzt, erstmals seit 100 Jahren die Möglichkeit geschaffen werden, Staatsbedienstete zu entlassen. Am Nachmittag sollte das Parlament das Spargesetz in seinen einzelnen Artikeln billigen. Die Sozialisten verfügen über eine knappe Mehrheit von 154 Abgeordneten im 300-köpfigen griechischen Parlament. Die Wut gegen Politik und korrupte Geschäftsleute ist groß.
Krawalle am Mittwoch
Dagegen gehen die Griechen heute noch einmal vehement auf die Straße: Schon am Mittwoch war es zu wüsten Krawallen in der Hauptstadt gekommen. Nach stundenlangen Auseinandersetzungen mit schwarz vermummten Jugendlichen räumte die Polizei den Syntagma-Platz, an dem auch das Parlament seinen Sitz hat. Die Polizei, deren Beamte von den geplanten Einsparungen ebenso wie andere Beschäftigte der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes betroffen sind, hatte mehr als 5000 Kräfte im Einsatz. Den Demonstranten erstmals, bis zu den Stufen am Fuß des Parlamentsgebäudes vorzudringen. Ein Reuters-Reporter berichtete, das Tränengas sei auch im Parlamentsgebäude zu riechen gewesen
15 Polizisten und sechs Demonstranten wurden leicht verletzt. Zehn Personen wurden festgenommen.