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Blutige Unwetterbilanz: 14 Tote in fünf Ländern

Heute Redaktion
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Zuerst traf es die Franzosen: 75.000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten, eine Person starb. Dann zog das Unwetter nach England, wo die Böen mit 160 km/h übers Land zogen und vier Menschen das Leben kostete. In Deutschland mussten bei bis zu 190 km/h sieben Menschen sterben, in den Niederlanden und Dänemark jeweils einer. Zug- und Flugverkehr kamen nahezu zum Erliegen. Schließlich erreichte das Unwetter das Baltikum.

Das vorläufig letzte Todesopfer des "Orkans Christian" in Deutschland war eine 66-jährige Frau aus Schleswig-Holstein. Sie wurde von einer umstürzenden Mauer erschlagen. Die Deutsche hatte mit ihrem Mann im Garten heruntergefallene Äste aufgesammelt, als eine fast drei Meter hohe Mauer sie verschüttete.

Sturm reißt Teen ins Meer

In England nennen die Menschen den Todessturm "St. Judes", nach dem Patron der verzweifelten und hoffnungslosen Fälle, der am 28. Oktober seinen Namenstag hat. Als erstes musste in Großbritannien ein 14-Jähriger sterben, der von einer Welle ins Meer gespült wurde. Drei weitere Engländer wurden unter Bäumen begraben. Urlauber und Reisende gestrandet

Flüge, Züge und Boote verloren den Kampf gegen den Orkan. In Amsterdam versenkte Christian Hausboote in den ansonsten ruhigen Krachten, die Fähre zwischen Dover und Calais wurde eingestellt und auf der Elbe versuchten nur einige Todesmutige den Wogen mit ihren Booten standzuhalten. Auf Bahnhöfen überall in Europa wurden die Züge gestrichen und auch auf den Flughäfen konnten viele Flüge nicht starten oder landen. Allein in London fielen fast 200 Flüge aus.

160.000 Haushalte im Baltikum ohne Strom

Im Baltikum sind ebenfalls Hunderttausende ohne Strom. In Lettland fiel nach Angaben des nationalen Energieversorgers in rund 100.000 Haushalten die Elektrizität aus. Am stärksten betroffen waren am Dienstag die Städte Ventspils, Kuldiga und Talsi, berichtete die Tageszeitung "Diena" auf ihrer Webseite. Auf dem Flughafen von Riga wurden die Morgenmaschinen in die dänische Hauptstadt Kopenhagen gestrichen.

In Estland blieben bis zu 60.000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom, berichtete der estnische Rundfunk. Dort verzeichneten die Küstengebiete um die Hafenstadt Pärnu die stärksten Schäden.

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