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Blutiges Drama bei Crash zweier Heißluftballone

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:57

Nach dem Zusammenstoß zweier Heißluftballons in der Türkei ist eine Gruppe Touristen Hunderte Meter in die Tiefe gestürzt. Zwei Brasilianerinnen kamen ums Leben, 23 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Behörden mitteilten. Das Drama ereignete sich über den berühmten Felsformationen von Kappadokien, wo häufig dutzende Ballons unterwegs sind.

Der Unglücksballon sei mit dem Korb eines über ihm fahrenden Ballons zusammengestoßen, sagte Gouverneur Abdurrahman Savas laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu. "Der niedriger fahrende Ballon wurde beschädigt und stürzte schnell ab", sagte Savas unter Berufung auf Augenzeugen. Der Fernsehsender NTV berichtete, die Kollision habe sich in einer Höhe von 300 Metern ereignet.

Die meisten Verletzten erlitten Knochenbrüche. Eine Brasilianerin war sofort tot, eine zweite erlag in einem Krankenhaus ihren Verletzungen, wie Savas sagte. Die türkische Luftfahrtbehörde ordnete eine Untersuchung an. Zum Unglücksort nahe der Ortschaft Ürgüp (Provinz Nevsehir) waren zahlreiche Rettungsmannschaften geschickt worden. Die beiden Todesopfer waren 71 und 65 Jahre alt.

Rätselraten über die Ursache  

Laut NTV war der Ballon am frühen Morgen in Göreme gestartet. Nach Angaben des Unternehmens hatte der Pilot alle Sicherheitsvorkehrungen beachtet, die Behörden leiteten laut Medienberichten eine Untersuchung ein.

Das Ballonfahren boomt in der zentralanatolischen Region Kappadokien. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Unternehmen von sechs auf zwanzig, die der Ballons von 31 auf 140. Vor vier Jahren war in der Region bei einem Zusammenstoß von zwei Ballons bereits ein Brite ums Leben gekommen.

Lesen Sie weiter: Die schwersten Unfälle mit Ballonen Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Heißluftballonen. Im Folgenden einige der schwersten Unglücke.

   26. Februar 2013 - Beim Absturz eines Ballons sterben 19 Menschen im ägyptischen Touristenort Luxor. Einer von drei Passagieren, die sich mit einem Sprung aus dem brennenden Ballon retten wollten, stirbt im Krankenhaus.

   23. August 2012 - Nahe der slowenischen Hauptstadt Ljubljana stürzt ein Ballon wegen Schlechtwetters beim Landeanflug ab und fängt Feuer. Vier der 32 Menschen an Bord sind sofort tot, zwei weitere sterben später im Krankenhaus.

   7. Jänner 2012 - Elf Personen sterben, als ein Ballon in Neuseeland in der Luft eine Stromleitung touchiert, in Flammen aufgeht und zu Boden kracht.

   14. Oktober 2009 - Vier niederländische Touristen sterben, als ein Ballon schon kurz nach dem Start bei Yangshuo im Süden Chinas abstürzt.

   26. August 2001 - Sechs Tote sind die Bilanz eines Absturzes in der südfranzösischen Region Savoyen. Der Ballon hatte eine Hochspannungsleitung berührt.

   Auch in Österreich ereigneten sich tödliche Unfälle mit Heißluftballonen. Das letzte derartige Unglück liegt allerdings fast zehn Jahre zurück.

   13. August 2003 - In der Nähe von Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) in NÖ sterben beim Absturz eines Ballons zwei Menschen, eine hochschwangere Frau wird verletzt.

   21. Mai 1993 - Vier Menschen kommen beim Absturz eines Ballons in der Nähe von Laa an der Thaya - ebenfalls in NÖ - ums Leben, als bei Schlechtwetter eine Notlandung misslingt.

   20. Mai 1991 - In St. Michael ob Bleiburg in Kärnten gerät der Ballon zweier Salzburger in eine Starkstromleitung. Beide kommen ums Leben.

   6. Oktober 1990 - Vier Tote und drei Schwerverletzte fordert ein Ballon-Absturz bei Großschweinbarth im Bezirk Gänserndorf in NÖ. Ursache war der Ausfall eines Brenners.

   6. Juli 1968 - Beim bis dahin einzigen schweren Ballon-Unglück in Österreich sterben drei Menschen. In Wien prallt ein Gasballon gegen den Donauturm, die Hülle wird von Eisenstäben aufgeschlitzt, der Ballon stürzt zu Boden.

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