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Frankreich: Blutspende-Verbot für Homosexuelle fällt

In Frankreich ist es homosexuellen Männern wieder erlaubt, anderen Blut zu spenden. Das Gesundheitsministerium spricht von einem "großen Fortschritt".

Heute Redaktion
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Bisher durften homosexuelle Männer in Frankreich kein Blut spenden. Das ist jetzt vorbei.
Bisher durften homosexuelle Männer in Frankreich kein Blut spenden. Das ist jetzt vorbei.
Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Die Diskriminierung von homo- und bisexuellen Männer in puncto Blutspenden ist in Frankreich passé. Mit dem heutigen Tag dürfen französische Männer, die mit anderen Männern Sex hatten, uneingeschränkt Blut für andere Personen spenden. Bisher war vor dem Blutspenden eine viermonatige Abstinenz notwendig. Diese Vorschrift wurde jetzt aber fallengelassen, gab die Gesundheitsbehörde bekannt.

Der Fragebogen zur Blutspende wurde überarbeitet. Die sexuelle Orientierung der Spenderinnen und Spender wird nicht mehr abgefragt. Stattdessen werden allgemeine Ausschlusskriterien beziehungsweise riskante Praktiken erfasst – etwa, ob man in den letzten vier Monaten mit mehr als einem Partner oder einer Partnerin Geschlechtsverkehr hatte oder ob man Drogen konsumiert. Felder wie "Hatten Sie in den letzten 4 Monaten Sex mit einem männlichen Partner" wurden komplett gestrichen.

In Frankreich sind Blutspenden für Homosexuelle seit 1983 verboten. 2016 wurden die Bestimmungen gelockert, seitdem durften Männer, die mit Männern schlafen, nach zwölf Monaten ohne Sex wieder Blut spenden. Doch auch diese Einschränkung ist jetzt Geschichte.

Diskussionen auch in Österreich

Auch in Österreich wird immer wieder über eine Aufhebung des Verbots diskutiert. Erst am Dienstag sorgte eine Blutspende-Aktion des Teams von ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm für Aufregung. Drei von acht Personen wurde die Abnahme untersagt.

Der Grund: Sie sind homosexuell oder waren in den vergangenen zwölf Monaten mit mehr als drei Sexualpartnern im Bett. In beiden Fällen ist man in Österreich von einer Blutspende ausgeschlossen. Das trifft allerdings nicht nur Männer. Auch Frauen, die mit mehreren Männern Sex hatten, sind betroffen.

Im Gesundheitsministerium wurde eine Aufhebung des Verbots bereits diskutiert. Eine eigens dafür eingerichtete Kommission sprach sich für ein Ende der Diskriminierung von homo- und bisexuellen Männern aus. Trotzdem wurde die Empfehlung von Ex-Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nicht umgesetzt. Das Verbot ist nach wie vor aufrecht.

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