Politik

BMI stellt Projekt gegen Gewalt in Familien ein

Heute Redaktion
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Unter Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) stellt das BMI seine Unterstützung für ein Projekt gegen Gewalt in Familien ein.
Unter Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) stellt das BMI seine Unterstützung für ein Projekt gegen Gewalt in Familien ein.
Bild: picturedesk.com/APA

Einmal im Monat trafen Vertreter von Interventionsstellen mit der Polizei zusammen um Informationen über Hochrisiko-Fälle auszutauschen. Dieses Projekt wird nun eingestellt.

Bisher haben verschiedene Interventionsstellen, die sich mit Gewalt in Familien beschäftigen, und die Polizei einen regelmäßigen Informationsaustausch betrieben, um etwa bei Hochrisiko-Fällen Betretungsverbote auszusprechen. Das Projekt wird nun aber vom Innenministerium eingestellt.

Rosa Logar, Leiterin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, beschreibt die Wichtigkeit im Ö1-Morgenjournal: "Wo es Faktoren für eine erhöhte Gefährlichkeit gibt, weil es schon Drohungen mit dem Umbringen gibt, weil es schon wiederholte Gewalt gibt, weil es eine extreme Eifersucht gibt, das Nichtakzeptieren der Trennung. Typische Situationen, aus deren Eskalationen es zu Morden und Mordversuchen kommen kann."

Andere Opferschutz-Maßnahmen

Doch genau diese Termine wird die Polizei nun nicht mehr wahrnehmen. Es sei evaluiert worden, der Mehrwert sei im Vergleich zu anderen Projekten nicht erkennbar, es werde aber weiter anlassbezogene Treffen und andere Opferschutz-Maßnahmen geben, heißt es von Seiten der Wiener Polizei.

In diesem Jahr bereits 16 Mdächen und Frauen ermordet

In Österreich sind heuer 16 Frauen oder Mädchen bei Beziehungstagen oder Taten im Umfeld der Familie ermordet worden, im gesamten Vorjahr waren es 24 solcher Morde an Frauen. Fast 9.000 Männern wurde im Vorjahr durch Betretungsverbote untersagt, sich ihren Ex-Partnerinnen zu nähern.

(red)