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Neuartiger Krebserreger in Nahrungsmitteln entdeckt

Deutsche Wissenschaftler haben neuartige Krebserreger in tierischen Produkten entdeckt. Besonders Säuglinge sind ihnen schutzlos ausgeliefert.

Heute Redaktion
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Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums haben bei ihrer Suche nach Auslösern von Brust- und Darmkrebs einen neuartigen Infektionserreger entdeckt. Die sogenannten "BMMFs" (Bovine Meat and Milk Factors) gelangen über Rindfleisch und Kuhmilch in unsere Körper und sind vor allem für Säuglinge gefährlich, wie das Institut bei einer Pressekonferenz erklärt.

Denn unser Immunsystem ist erst nach dem ersten Lebensjahr vollständig ausgereift und kann deshalb eine Infektion in dieser Zeit kaum abwehren. Deshalb warnen die Forscher eindringlich davor, Säuglinge mit Kuhmilchprodukten zu füttern, um einer Infektion mit den Erregern vorzubeugen.

Als Säuglinge infiziert

Ihre Hypothese: BMMFs induzieren in bestimmten Geweben (Darm, Brust) eine chronisch-entzündliche Reaktion, die die Krebsentstehung fördern kann. Zum Ausbruch der Krankheit kommt es erst Jahrzehnte nach der Infektion.

"Es ist davon auszugehen, dass Menschen sich mit den BMMFs im frühen Säuglingsalter infizieren – wenn ihr Immunsystem noch nicht ausgereift und leistungsfähig ist. Ab einem Alter von 12 Monaten ist das Baby wahrscheinlich immunkompetent und kann viele Erreger abwehren", so die Forscher in ihrer Publikation.

Weder Bakterium noch Virus

Sollten wir nun Rindfleisch und Milchprodukte generell meiden? Diese Frage beantworten die Forscher mit einem klaren Nein – aber auch nur, weil wir Erwachsenen vermutlich bereits alle mit BMMFs infiziert wurden.

Bislang konnten über 120 verschiedenen BMMF-Typen isoliert werden. Sie stellen wohl eine neue Klasse von Erregern dar, die in ihren Charakteristika zwischen Viren und Bakterien liegen.

Indirekte Karzinogene

In den infizierten Gewebebereichen konnten erhöhte Spiegel reaktiver Sauerstoffverbindungen nachgewiesen werden, ein typisches Merkmal für Entzündungen. Solche Sauerstoffradikale begünstigen die Entstehung von Erbgutveränderungen. Je mehr Mutationen zusammenkommen, desto höher das Risiko, dass auch Gene getroffen werden, deren Defekt das Zellwachstum außer Kontrolle geraten lässt.

Weil sie erst über diesen Umweg Krebs auszulösen scheinen, gelten die BMMFs als indirekte Karzinogene.

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