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Gegensätze ziehen sich an: Erste Fahrt mit X7 und Z4
Diese zwei könnten unterschiedlicher nicht sein: BMWs X7 ist ein Schlachtschiff amerikanischer Ausmaße, der Z4 ist ein Spaßgerät aus Österreich.
BMW stellte jetzt seine zwei Neuesten vor. Sie verbindet natürlich Technik und Komfort, wie man es von den Bayern gewohnt ist, doch sonst haben sie eigentlich nicht viel gemeinsam. Und sie sind auch keine waschechten Bayern: Denn der X7 wird in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) hergestellt, der Z4 in Graz.
Der X7 ist das größte Fahrzeug, das BMW je gebaut hat: 5,15 Meter lang mit einem Radstand von 3,11 Meter, 2 Meter breit, 1,81 Meter hoch. Damit hat man in erster Linie den US-Markt im Visier, doch auch hierzulande rechnet man mit "dreistelligen Stückzahlen bis Jahresende", sagt BMW-Austria-Chef Christian Morawa.
Auffällig ist, dass der X7 eine dritte Sitzreihe hat und somit Platz für bis zu sieben Personen bietet. Allerdings lassen sich in der zweiten Reihe auch zwei Einzelsitze statt einer Bank verbauen, was für besonderen Komfort bei den Passagieren sorgt. Die blicken auch gleich auf eingebaute Tablets und dank permanenter Internetverbindung können Geschäftsleute so bequem arbeiten. Oder man kann die Kinder ruhig stellen.
Bewusst luxuriös
Luxus wird besonders groß geschrieben. Vieles was sonst optional ist, ist hier Serie. So gibt es den X7 etwa ausschließlich mit Echtleder. "Wir hätten das alles mit einem 5er machen können", erklärt Projektleiter Jörg Wunder im Gespräch. "Wir wollten aber einen 7er." Und so packte BMW alles hinein, was man sich unter dem Wort Premium nur vorstellen kann. Der Wagen sei für Kunden, die zeigen wollen, "ich habe es geschafft", sagt Wunder, "ohne angefeindet zu werden". Deshalb ist der X7 von außen bewusst zurückhaltend designt worden.
Bei den Motoren geht es deutlich weniger zurückhaltend zu: Den Einstieg bildet ein xDrive 30d A (also Allradantrieb und Automatik) mit 265 PS ab 97.550 Euro. Der xDrive 40i A mit 340 PS startet bei 104.150 Euro. Wir fuhren die Spitzenversion M50d A mit 400 PS (ab 126.550 Euro) und die hat erwartungsgemäß ordentlich Power. Trotz der Größe lenkt sich der X7 nicht wie ein Öltanker. Man denkt beim Fahren, dass man im kleineren X5 sitzt, und wirklich auffällig war, wie leise der X7 auf der Autobahn ist. Ein rundum angenehmes Fahrgefühl also.
Neu ist übrigens bei BMW der Intelligent Personal Assistant, der ähnlich wie Alexa und Siri auf Fragen antworten kann und dabei ständig mitlernt. Im Test funktionierte das noch mittelmäßig, was aber daran liegen kann, dass sich die Sprachsteuerung erst ein bisschen an die Stimme des Fahrers gewöhnen muss. Viele Funktionen können jetzt übrigens auch mit dem Smartphone gesteuert werden.
Der Austro-Roadster
Beim Z4 geht alles deutlich sportlicher zu. Weniger Luxusausstattung, dafür mehr Rasanz und ein auffälliges, wirklich gelungenes Design. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es nun wieder ein Stoffdach, das sich auch bei 50 km/h noch öffnen und schließen lässt. Das braucht einerseits weniger Platz und lässt den Kofferraum unberührt, der nun mit 281 Liter doppelt so groß ist als bei der zweiten Generation. Andererseits brachte dies den Großteil der Gewichtsersparnis von fast 50 Kilogramm, erklärte Produktmanager Andreas Ederer.
1,4 Tonnen schwer ist der Z4 als Vierzylinder im sDrive 20i mit 197 PS, wahlweise mit manuellem oder Automatikgetriebe (ab 43.300 Euro). Der sDrive 30i A mit 258 PS startet bei 53.150 Euro und das Spitzenmodell M40i mit 340 PS gibt es ab 70.500 Euro.
Darin verrichtet auch ein Reihensechszylinder die Arbeit, was das Gewicht auf 1,6 Tonnen erhöht. Angetrieben wird der Z4 natürlich mit der Hinterachse. Wir testen den M40i und waren von der Beschleunigung am Kurvenausgang mehr als beeindruckt. Tempo 100 wird in 4,6 Sekunden erreicht. Der Wagen wirkt so fast schon ein bisschen übermotorisiert und verlangt nicht nur wegen des schweren Frontmotors einiges an Fahrkönnen ab, wenn man ambitioniert unterwegs ist. Eine schwächere Version des Z4 ist wahrscheinlich für die meisten Roadster-Fans ausreichend.
Mehr Connectivity
Aber nicht nur die Kurvenlage gefällt: Auch auf der Autobahn von Salzburg nach Wien sind wir erstaunlich bequem und angenehm für einen Roadster gesessen. Somit ist auch eine gewisse Alltagstauglichkeit gegeben und lange Reisen sind kein Problem.
Spannend ist, dass beim Z4 das Smartphone als Schlüssel verwendet werden kann, und dass erstmals bei BMW Software-Updates über das Internet ausgespielt werden. Der Fahrer muss das Herunterladen und Installieren bloß auf Aufforderung bestätigen.
Der Z4 ist bereits bei den Händlern erhältlich, der X7 kommt am 11. Mai.