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Fescher als ein SUV aber genauso bequem

Heute Redaktion
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Der BMW X4 soll sich mit seinem coupé-artigen Heck von der SUV-Masse abheben. Aber nicht nur die Optik gefällt – wir wollen am liebsten gar nicht aussteigen.

BMW-Versionen, mit oder ohne X, gibt es ja mittlerweile fast wie Sand am Meer, damit für jeden etwas dabei ist. Der X4 zielt unter dem Titel "Sports Activity Coupé" auf all jene ab, die zwar hoch und mit viel Platz unterwegs sein wollen, aber keinen typischen SUV sondern etwas sportlicheres fahren wollen.

Uns kann es ehrlich gesagt gar nicht flach, tief und eng genug sein, um maximalen Fahrspaß zu haben. Aber so ein rollendes Wohnzimmer ist natürlich deutlich alltagstauglicher und viel bequemer. Und zwar so bequem, dass wir ein klein bisschen enttäuscht sind, dass BMW sein Testfahrzeug wieder zurückhaben will. Denn für ein eigenes müssten wir ordentlich tief in die Tasche greifen. Und zwar in eine fremde.

Der Brutto-Listenpreis für unseren X4 xDrive25d mit 231 PS und 500 Nm Drehmoment liegt bei 59.350 Euro. Doch all die schönen Extras und Sonderausstattungen, die ihn so komfortabel zu fahren und bedienen machen, treiben die Kosten massiv nach oben bis unterm Strich 89.241 Euro da stehen.

Vollgepackt

Dafür spielt der X4 dann aber auch alle Stückln. Das M-Paket ist ohnehin serienmäßig, dafür haben wir dann noch das Österreich-Paket, das Business-Paket Plus, das Wärme-Paket, das Komfort-Paket und das Audio-Paket sowie einzelne Sonderausstattungen wie eine Panorama-Glasdach, ein Head-up Display, adaptive LED-Scheinwerfer oder spezielle 21 Zoll Leichtmetallräder. Es wäre ehrlich gesagt fast einfacher aufzuzählen, was nicht im unserem X4 steckt. Etwa ein Kühlschrank oder ein Billardtisch.

Besonders gefallen hat uns bei morgendlichen Minusgraden die (natürlich aufpreispflichtige) Möglichkeit, über die Fernbedienung die Heizung des X4 am Vorabend per Zeitsteuerung zu aktivieren – herrlich, in ein vorgewärmtes Auto einzusteigen.

Das Auto denkt mit

Ein anderes Highlight sind die vielen Fahrassistenten, allen voran der adaptive Tempomat. Der funktioniert bis zum Stillstand in der Stadt und wenn auf der Autobahn ein Lkw auf der rechten Spur vor uns auftaucht, dann denkt der Tempomat mit, sobald man den Blinker betätigt: Der X4 bremst nicht (mehr) ab sondern versteht, dass man gerade überholen möchte und ignoriert den voreingestellten Sicherheitsabstand noch vor dem vollständigen Spurwechsel (außer man fährt wirklich gefährlich dicht auf). So wie es eben ein Mensch machen würde, der den Lkw ja auch gesehen hat und weiß, dass er nicht gerade in ihn hinein rasen wird.

Es gibt natürlich deutlich stärkere Motoren im Angebot, aber wer nicht bewusst den Finanzminister mit der motorbezogenen Steuer füttern will, der kommt mit dem 25d hervorragend aus und kann trotzdem bereits recht sportlich unterwegs sein. Der Verbrauch von nur 8 Litern für so ein so großes, kraftvolles 1,8-Tonnen-Gefährt überrascht uns positiv. Da hilft sicherlich, dass der X4 einen Luftwiderstand mit einem CW-Wert von bloß 0,30 hat.

Jetzt fragt man sich vielleicht, ob uns gar nichts negatives an dem Wagen aufgefallen ist. Aber ja: Die Farbe. Das biedere silber erinnert uns an die Dienstautos von Handelsreisenden. Da gibt es deutlich elegantere Töne wie Pythonic Blau oder Flamenco Rot, die dem X4 die Ehre erweisen, die ihm gebührt.

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