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"Boaty McBoatface" ist erfolgreich abgetaucht

Mission im Polarmeer: Das U-Boot mit dem Jux-Namen hat bei einem 4.000-Meter-Tauchgang "beispiellose Daten" sammeln können.

Heute Redaktion
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Nicht nur das Erscheinungsbild des kleinen Forschungs-U-Boots erinnert an den überdrehten Beatles-Film "Yellow Submarine", auch dessen Name entstammte einem äußerst kreativen Gehirn – "Boaty McBoatface", kein Scherz.

Denn: Der Name wurde nicht ganz freiwillig vergeben. Wissenschaftler der University of Southampton

hatten im vergangenen Jahr medienwirksam nach einem Namen für ein neues Polarforschungsschiff gesucht und dazu einen öffentlichen Wettbewerb ausgerufen. Unter den Tausenden Vorschlägen konnte sich einer mit einem Riesen-Vorsprung klar absetzen. Am Ende gewann der Jux-Name "Boaty McBoatface" mit mehr als 124.000 Stimmen und brachte die prüden Forscher in Zugzwang.

Das Antarktische Bodenwasser ist eine gigantischen Wassermasse mit hoher Dichte und niedriger Temperatur, die die Böden der südlichen Tiefsee bedeckt und dadurch enormen Einfluss auf die Zirkulation unserer Ozeane hat.

Klammheimlich wurde das Ergebnis ignoriert und das neue Schiff auf den Namen des berühmten Naturforschers "Sir David Attenborough" getauft. Die gekränkten Teilnehmer ließen einen Shitstorm auf die Forscher niedergehen – zur Beschwichtigung bekam dann eben jenes U-Boot den ungeliebten Namen verpasst.

Jetzt hat "Boaty McBoatface" seine erste Mission im Südpolarmeer erfolgreich absolviert. Das autonome U-Boot wurde als Teil der siebenwöchigen "DynOPO"-Expedition im Bereich der Orkney-Passage in eine Tiefe von über 4.000 Metern entsandt und konnte bereits jetzt schon "beispiellose Daten" liefern. Diese sollen helfen, die Dynamik des Antarktischen Bodenwassers (siehe Infobox) und dessen Auswirkungen auf unsere Ozeane und das Klima zu verstehen.

(red)