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Vergewaltigung vertuscht, Polizei sagt sorry

Die Bochumer Polizei entschuldigte sich jetzt dafür, dass man eine Vergewaltigung geheim gehalten hat. Die Begründung: Opferschutz.

Heute Redaktion
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Hier wurde die 33-Jährige vergewaltigt.
Hier wurde die 33-Jährige vergewaltigt.
Bild: zVg

Der Aufschrei in Deutschland war groß, als Medien von einer verschwiegenen Vergewaltigung berichteten: Eine 33-Jährige war bei einem Friedhof vergewaltigt worden, der Täter (30) kurze Zeit später gefasst. Doch erst Medien deckten den Fall auf.

Jetzt entschuldigt sich die Polizei in Bochum: "Wir wollten es der Frau ersparen, nochmals das ganze grausige Geschehen in der Presse oder im Radio wieder zu erleben", erklärte Pressesprecher Frank Lemanis. Im Nachhinein hätte man jetzt anders entschieden.

Medien und Politiker vermuteten, dass die Entscheidung zur Geheimhaltung etwas mit dem Täter selbst zu tun habe: Der ist nämlich Teil eines Rehabilitierungsprogramms für bereits verurteilte Sexualstraftäter.

KURS-Programm

Er ist nämlich den Behörden als rückfallgefährdeter Sexualstraftäter bekannt und wurde im Rahmen des seit 2007 bestehenden KURS-Programms überwacht – es steht für "Konzeption zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern".

Lemanis betonte jedoch, "mit dem KURS-Programm hat diese Entscheidung überhaupt nichts zu tun." In Zukunft wolle man aber den Opferschutz hinter das Interesse der Öffentlichkeit stellen.

(red)

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