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Boots-Tragödie: Mutter und Kind tot, Frau gerettet

Heute Redaktion
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Eine spanische NGO rettete am Dienstag eine überlegende Migrantin im Mittelmeer. Sie trieb seit zwei Tagen zwischen den Leichen einer anderen Frau und eines Babys im Wasser.

Im Zuge der Flüchtlingskrise im Mittelmeer hat sich erneut eine Tragödie ereignet. Am Montag retteten die Seenotretter einer spanischen NGO eine stark unterkühlte Frau aus dem Meer. Sie trieb zwischen den Wrackteilen eines Holzbootes sowie den Leichen einer weiteren Frau und eines Kleinkindes.

Die tote Frau, offenbar die Mutter des Kindes, und das Baby seien wenige Stunden vor dem Eintreffen der Seenotretter gestorben – der Säugling an Unterkühlung, die Mutter wies zahlreiche Brandwunden vom Dieseltreibstoff des Bootsmotor auf.

Boot als Exempel absichtlich versenkt?

Die NGO "Proactiva Open Arms" erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die libysche Küstenwache, die von einer der vielen politischen Gruppierungen und Milizen in Libyen betrieben wird.

Diese hätte am Montag zwar die Koordinationsstelle für Seenotrettung im Mittelmeer über die Rettung von 158 Bootsflüchtlingen in der betreffenden Seeregion informiert. Sie hätten allerdings nichts davon erwähnt, dass zwei Frauen und ein Kleinkind an Bord des Holzbootes geblieben seien.

Die Helfer werfen der libyschen Küstenwache vor, das Holzboot mit den zwei Frauen und dem Kleinkind absichtlich versenkt zu haben, weil die Frauen sich weigerten von der Küstenwache zurück nach Libyen gebracht zu werden.

(red)