Österreich

Bootsunfall: Späte Info an Eltern "unentschuldbar"

Zwei Frauen sind nach dem Kentern eines Bundesheer-Bootes noch immer nicht über den Berg. Nun wurden erste Ergebnisse der Untersuchung bekannt.

Heute Redaktion
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Das Bundesheer hat nach dem schweren Bootsunfall am Samstag auf der Donau sofort eine Untersuchung eingeleitet.

Während sich die Frauen weiterhin in kritischen Zustand befinden, wurden am Sonntag erste Ergebnisse der Unfallkommission bekanntgegeben. Kommunikationsfehler wurden eingeräumt. Dass die Eltern der schwer verletzten Frauen erst verspätet informiert wurden, sei "unentschuldbar" gewesen.

Kein Fahr- oder Technikfehler

Nach Angaben des Heeres gibt es keine Hinweise auf einen Fahrfehler oder ein technisches Gebrechen.

Das Boot war von einem Unteroffizier gesteuert worden, als eine Welle ins Innere des 2,5 Tonnen schweren Bootes schwappte und es innerhalb von 15 Sekunden sinken ließ.

Die beiden Frauen, die nun im Krankenhaus mit dem Tod ringen, waren laut Heeressprecher Michael Bauer sehr lange unter Wasser: "Sie dürften etwa 20 Minuten unter dem umgekippten Boot gewesen sein", sagte er dem "Kurier".

Video und Zeugen

Man will nun weiter untersuchen, ob es die Welle eines großen Schiffes war, die in Verbindung mit den Niedrigwasser der Donau zu dem Unglück geführt hat. So hätten es zumindest Zeugen ausgesagt. Auch ein Video des Vorfalles wird dazu ausgewertet. Zusätzlich wird die Untersuchungskommission auch Transpondersignale der Donauschifffahrt analysieren. Weiterer Teil der Untersuchung: Das Überprüfen der Rettungskette.

Bei bundesheer-internen Tests sei ein Kentern dieses Bootstyps jedenfalls noch nie vorgekommen, heißt es. Wann der Endbericht vorliegt, kann man derzeit noch nicht abschätzen.

Kommunikationsfehler

Was das Verteidigungsministerium zugeben muss: Es hat Kommunikationsfehler im Bezug auf die Verständigung der Angehörigen gegeben. Diese sei in einigen Fällen "verzögert erfolgt". Alle unverletzten Frauen wurden gebeten, ihre Eltern anzurufen. Im Fall der beiden Schwerverletzten sei die Benachrichtigung unterblieben, so ein Heeressprecher.

Auch das werde Teil der weiteren Untersuchung sein: "Der mangelnde Informationsfluss an die Eltern - das Schicksal der Kinder betreffend - ist unentschuldbar." (red)

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