Tirol

Bordell-Telefon läuft nach Tuberkulose-Fall heiß

Nach dem Bekanntwerden eines Tuberkulose-Falls in einem Tiroler Bordell haben sich bereits mehrere besorgte Freier gemeldet.

Andre Wilding
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Eine Mitarbeiterin des Bordells "Atlantis" ist an Tuberkulose erkrankt.
Eine Mitarbeiterin des Bordells "Atlantis" ist an Tuberkulose erkrankt.
Saunaclub Atlantis

Das Land Tirol hat am Dienstagabend Gäste des Kufsteiner Bordells "Atlantis" dazu aufgerufen, ihren Gesundheitszustand zu beobachten und bei Problemen einen Lungenfacharzt zu kontaktieren. Eine Mitarbeiterin des Saunaclubs sei an einer offenen Tuberkulose erkrankt. Die Dame soll vom 3. bis 5. sowie am 7. Juli in dem Bordell gewesen sein.

Die Sorge der Behörde, dass sich die Gäste aus Scham nicht melden könnten, war aber zunächst groß. Doch die Befürchtung war offenbar völlig unbegründet. Denn wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, hat das Telefon im "Atlantis" bereits mehrfach geklingt. Am Telefon waren besorgte Freier, die sich beim Saunaclub über den Fall erkundigen wollten.

Die Bezirkshauptmannschaft Kufstein betont gegenüber der "Tiroler Tageszeitung", dass Diskretion an oberster Stelle stehe, zudem gelte das Arztgeheimnis. Ein Amtsarzt erklärte gegenüber der "TT", dass es mehrere Wochen dauern könne, "bis das Immunsystem auf den Erreger reagiert und erste Symptome auftreten".

"Gesundheitszustand im Auge behalten"

Es könne allerdings auch sein, dass die Krankheit auch erst nach Jahren ausbricht - wenn überhaupt. "Wir wollen, dass sich die Menschen des Risikos bewusst sind und ihren Gesundheitszustand im Auge behalten", wird der Amtsarzt in der "Tiroler Tageszeitung" zitiert.

Mittlerweile wurde auch das Landratsamt Rosenheim über den Fall in Kenntnis gesetzt. Die Behörden können nämlich nicht ausschließen, dass auch Personen aus Bayern und Umgebung das Bordell "Atlantis" besucht haben.