Österreich

"Bordsteinschwalbe": Jetzt klagt Wiener Bar-Chefin

Marianne Kohn geht jetzt rechtlich gegen Beleidigungen im Netz vor. Damit setzt sie ein Zeichen für alle, die sich nicht selbst wehren können.

Sandra Kartik
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Bar-Legende Marianne Kohn wehrt sich gegen Beleidigungen im Netz.
Bar-Legende Marianne Kohn wehrt sich gegen Beleidigungen im Netz.
Andreas Tischler

Sie mischt das Wiener Nachtleben seit den 80er-Jahren auf wie keine Zweite: Marianne Kohn (74), legendäre "Patin" der Loos Bar in der City, ist wegen ihres lebensnahen Schmähs gleichsam begehrte Partymacherin wie Gesprächspartnerin. Nun gab sie dem "Standard" ein launiges Interview und wurde in den Kommentaren im Online-Forum daraufhin übelst beschimpft:

Ein Leser bezeichnete sie etwa als "Bordsteinschwalbe" und "stadtbekannte Lebedame". Auch anti-semitische Hasspostings musste die Barkeeperin mit jüdischen Wurzeln über sich lesen. "Ich bin ja schwer zu beleidigen", sagt Kohn im "Heute"-Gespräch. "Aber das geht mir zu weit, dagegen gehe ich rechtlich vor. Das ist Beleidigung und Verleumdung, das ist alles erlogen."

Kanzlei von Ex-Mann, Star-Anwalt Rudi Mayer, übernimmt den Fall

In gewohnt direkter Art fügt sie hinzu: "Wenn ich eine Hure wäre, dann wäre ich halt eine. Aber schreiben darf man das nicht." Kohns Ex-Mann, Star-Anwalt Rudi Mayer, übernimmt den Fall mit seiner Kanzlei. "Er ist sicher, dass diese Postings klagbar sind." Die Mail-Adressen der anonymen Hassposter werden so offengelegt werden müssen. "Ich glaube ja, das war eine Frau", vermutet Kohn. Für die Wiener Königin der Nacht "geht es bei der Klage nicht in erster Linie um mich. Ich mache das auch für alle, die sich nicht wehren können, wenn sie im Netz beleidigt werden. Man kann seinen Job und seine Existenz verlieren, wenn Arbeitgeber so etwas lesen."

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