Österreich

Branche vor Aus: Nur noch drei Videotheken in NÖ

Im März schloss die letzte Videothek St. Pöltens für immer die Pforten. Die einzigen drei, die noch übrig sind, kämpfen ums Überleben.

Heute Redaktion
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Und da waren es nur noch drei! Anfang März schloss die letzte Videothek St. Pöltens für immer die Pforten („Heute" berichtete). Die einzigen drei, die noch übrig sind, kämpfen ums Überleben.

„Es ist eine Katastrophe", schüttelt Richard Haas den Kopf. Die Kunden des Video-Großhändlers werden immer weniger, denn: In NÖ gibt es nur noch drei Videotheken – in Krems, Strasshof und Bad Vöslau.

„Legale Online- und Streaming-Angebote haben uns umgebracht. 2013 mussten wir zusperren, weil wir nur mehr eine Handvoll Kunden hatten", erzählt Herbert Singer von der ehemaligen „VideoCity" in Zistersdorf (Gänserndorf). Auch die Registrierkassenpflicht verpasste vielen den Todesstoß, die Anschaffung sei zu teuer, zahle sich in vielen Fällen einfach nicht aus.

"Hoffe, dass es sich bis zur Pension noch ausgeht"

Elke Joksch (51) aus Krems ist nach 29 Jahren immer noch im Geschäft. „In meiner Anfangszeit wussten wir nicht, welchen Kunden wir zuerst bedienen sollen, aber die Branche ist rapide zurückgegangen. Mein Glück ist, dass ich viele Stammkunden habe, die mir immer noch treu sind", erzählt sie beim „Heute"-Lokalaugenschein in ihrer Videothek in der Kremser Hohensteinstraße.

Um ihre Stammkunden zu halten, setzt die sympathische 51-Jährige auf Freundlichkeit – und ein paar Schmankerl wie beispielsweise einen Gratis-Film für Geburtstagskinder. 1,40 Euro verlangt sie für das Ausleihen eines Films pro Tag. "Die Videothek ist immer noch die billigste Variante, aber viele sind zu bequem geworden", sagt sie. Bescheiden müsse man in der heutigen Wirtschaftssituation eben sein. Joksch hofft, dass „es sich bis zur Pension noch ausgeht".

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