Politik

Brandaktuelle Umfrage: Dosko vorne, Rendi ist 4. Wahl

Die Österreicher sehen Rendi-Wagner nur als viertbeste Wahl für den SPÖ-Vorsitz, zeigt eine "Heute"-Umfrage. Rote Wähler stehen indes hinter ihr.

Leo Stempfl
Als zumindest die Fassade noch glänzte: Doskozil und Rendi-Wagner 2021 beim SPÖ-Bundesparteitag in Wien.
Als zumindest die Fassade noch glänzte: Doskozil und Rendi-Wagner 2021 beim SPÖ-Bundesparteitag in Wien.
MICHAEL GRUBER / APA / picturedesk.com

Der rote Showdown naht! Rendi-Wagner gegen Doskozil – seit der bitteren Wahl-Schlappe in Kärnten verging kein Tag mehr ohne gegenseitige Anschuldigungen – obwohl sich beide Seiten eigentlich "nicht mehr an diesen öffentlichen Diskussionen" beteiligen wollten.

Zuletzt ging es im SPÖ-Streit sogar ums Geld. Aus der Bundespartei gelangten vertrauliche Inhalte aus einem Telefonat in die Medien, wonach das Burgenland keine Mitgliedsbeiträge mehr bezahlen würde. Doch die Info stimmte nicht, erst zwei Tage zuvor langte der Betrag am Konto ein und werde das auch künftig tun, wie Doskozils Landesgruppe betont.

Wer geht auf Angriff?

Wer also soll die SPÖ in die nächste Nationalratswahl führen? Es geht immerhin um viel, wo doch die ÖVP unter Karl Nehammer nach Umfragewerten von rund 45 Prozent 2020 mittlerweile um die 20-Prozent-Marke kämpfen muss und die FPÖ nun bereits seit Monaten Platz eins belegt.

Genau das wollte "Heute" in der "Frage der Woche" von den Österreicherinnen und Österreichern wissen. 800 von ihnen wurden von 6. bis 9. März, also unmittelbar nach der Kärnten-Wahl, von Unique Research (Schwankungsbreite ± 3,5 %) danach gefragt, wer am besten für das Spitzenamt geeignet wäre.

Bevölkerung will Doskozil

Fragt man die gesamte Bevölkerung, so ist Pamela Rendi-Wagner nicht die erste, nicht die zweite, sondern gar erst die vierte Wahl. 34 Prozent halten sie für geeignet, 56 für ungeeignet. Der Mitte-Rechts-Kurs in Migrationsfragen katapultiert Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hingegen auf die 1: Immerhin 46 Prozent der Österreicher trauen ihm die Führung der Partei zu, 41 Prozent nicht.

Dazwischen landet Michael Ludwig (39 zu 47) und einer, der der Politik bereits den Rücken gekehrt hat. Christian Kern liegt mit 36 Prozent immerhin noch vor Peter Kaiser, Doris Bures, Gerhard Zeiler und Alexander Wrabetz.

Bei der Gesamtbevölkerung würde sogar Christian Kern vor Rendi-Wagner landen.
Bei der Gesamtbevölkerung würde sogar Christian Kern vor Rendi-Wagner landen.
"Heute"

SPÖler stehen hinter Rendi

Bei den deklarierten SPÖ-Wählern unter Rendi-Wagner hat die derzeitige Chefin klar die Nase vorne. Satte 72 Prozent stehen hinter Rendi-Wagner, nur 26 Prozent halten sie für (eher) ungeeignet. Doskozil spricht hingegen nur 45 Prozent der SPÖ-Wähler an, gleich die Mehrheit (53 Prozent) hält ihn wiederum für ungeeignet.

Bevor die SPÖ-Wähler sich hinter den Migrations-"Hardliner" stellen würden, vertrauen sie also noch eher auf Michael Ludwig (65 zu 31 Prozent), Christian Kern (55 zu 38) und Peter Kaiser (52 zu 36).

Doskozil bei anderen Parteien top

Wenig überraschend wäre Hans Peter Doskozil bei den Wählern von FPÖ und ÖVP aber an der Spitze. Unterstützer der ÖVP trauen ihn die Chefrolle zu 52 Prozent zu, 41 Prozent lehnen dieses Szenario ab. Rendi-Wagner kommt bei den Konservativen auf 36 Prozent Unterstützung und 62 Prozent Ablehnung.

Noch stärker ist dieser Kontrast bei den FPÖ-Wählern. 62 Prozent halten Doskozil für (eher) geeignet. Rendi-Wagner kommt nur auf 15 Prozent, 81 Prozent halten sie für ungeeignet.

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    Unique Research hat für <em>"Heute"</em> 800 Österreicher befragt.
    Unique Research hat für "Heute" 800 Österreicher befragt.
    Unique Research für "Heute"