Wien

"Brauchen AMS-Geld zum Überleben" – Wut über Impf-Order

Die Entscheidung des AMS, Impfverweigerern das Arbeitslosengeld zu sperren, schlägt hohe Wellen. "Heute" fragte nach, was die Wiener davon halten.

Nicolas Kubrak
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Für Michaela ist die Entscheidung des AMS nicht nachvollziehbar.
Für Michaela ist die Entscheidung des AMS nicht nachvollziehbar.
"Heute"

Die Pläne sorgten am Donnerstag für Aufsehen – dass es aus dem Arbeitsministerium unter Minister Martin Kocher (ÖVP) neue Restriktionen für Arbeitslose geben soll. Lehnen diese eine zumutbare Stelle nur deswegen ab, weil sie sich dafür gegen Corona impfen lassen müssten, sollen ihnen die Bezüge gesperrt werden. Dasselbe gilt, wenn sie sich aus diesem Grund gar nicht erst bewerben. "Heute" machte beim AMS in der Laxenburger Straße und in der Redergasse einen Lokalaugenschein, um zu erfahren, wie die Bevölkerung darüber denkt (siehe Video).

"Ungerecht gegenüber den Ungeimpften"

Michaela ist alles andere als zufrieden mit der Entscheidung des Arbeitsministeriums. Sie findet, dass jede Person, geimpft oder ungeimpft, Recht auf Arbeitslosengeld habe. Solche Maßnahmen würden nur die Gesellschaft spalten und wären ungerecht. Sie persönlich hat sich nicht gegen Corona impfen lassen, glaubt jedoch, dass es für manche Menschen jetzt ein Ansporn sein könnte, sich doch das Jauckerl zu holen.

Auch Amit zeigte sich unzufrieden mit der neuen Maßnahme. Er behauptet, dass Menschen Geld bräuchten, um überleben zu können, unabhängig davon, ob man gegen Corona geimpft ist oder nicht. Als Genesener wird er sich nach Ablauf des Bescheids impfen, glaubt aber nicht, dass die AMS-Entscheidung der primäre Ansporn für die Impfung sei.

Hussein findet hingegen, dass das Arbeitsministerium die richtige Entscheidung getroffen hätte. Er behauptet, dass jede Maßnahme, die die Menschen zur Impfung überzeugt, wichtig im Kampf gegen die Pandemie sei.

Laut Silvia sei es keine gute Idee, ungeimpften Arbeitslosen das AMS-Geld zu sperren. Als vollständig immunisierte Person glaubt sie, dass die Entscheidung des Arbeitsministeriums auf jeden Fall ein Ansporn für Impfgegner sei, sich den Stich zu holen: "Weil wer kann schon ohne Geld leben?"

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