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Breeze 4k: Günstige Selfie-Drohne im Test

Der kleine Quadcopter kostet weniger als 500 Euro. Ob er hält, was er verspricht, hat "Heute" im Praxistest herausgefunden.

Heute Redaktion
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Laut Umfragen gehören Drohnen derzeit zu den gefragtesten Geschenken. Für ein vernünftiges Modell musste man bisher mehr als 1.000 Euro ausgeben. Yuneec bietet mit der Selfie-Drohne "Breeze 4k" eine günstige Alternative: Der kleine Quadcopter kostet nicht einmal 500 Euro.

Mit nur 24 Zentimetern Durchmesser und 385 Gramm Gewicht ist die "Breeze 4k" ein echtes Leichtgewicht. Die Drohne wird von Yuneec als Fluggerät für Selfies beworben. Und tatsächlich passt sie in jeden Rucksack und lässt sich auf Reisen bequem transportieren. Zur Steuerung wird kein zusätzliches Gerät benötigt: Sie erfolgt über das Smartphone, ohne das die meisten Menschen heute ohnehin nicht aus dem Haus gehen.

Steuerung per Touchscreen

Nach dem Einschalten stellt die "Breeze" einen WLAN-Hotspot her, mit dem man das Handy verbindet. Ist die passende App installiert, kann man aus fünf Steuerungsmodi auswählen. Im Pilot-Modus wird die Drohne über virtuelle Sticks am Smartphone gesteuert. Das funktioniert gut, ist aber nicht so präzise wie bei Fluggeräten mit echten, haptischen Sticks. 

Selfie-Modi brauchen GPS

Die weiteren Modi sind nur im Freien verfügbar, denn sie setzen eine GPS-Verbindung voraus. Im Selfie-Modus schwebt die Drohne über dem Smartphone und richtet die Kamera auf den Piloten. Per Schieberegler lässt sich die Distanz anpassen. Für dynamischere Aufnahmen kann man den Orbit-Modus anwählen. Die Drohne kreist dann so lange um den Piloten, bis man sie zurückruft - oder ihr der Saft ausgeht: Bei 5 Prozent Restladung setzt die "Breeze" automatisch zur Landung an. Der Akku hält etwa 12 Minuten - es empfiehlt sich also, für rund 40 Euro einen Zweitakku einzupacken.

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Auch im Journey-Modus entstehen spannende Luftaufnahmen: Per Steuerbefehl entfernt sich die Drohne so weit wie möglich und kehrt dann zum Piloten zurück. Die maximale Flughöhe beträgt bei der "Breeze" 80 Meter, die maximale Geschwindigkeit 5 Meter pro Sekunde. Wer sich beim Laufen oder Radfahren filmen möchte, versetzt das Gerät in den Follow-Me-Modus. Die fliegende Kamera wird dann zum treuen Begleiter und folgt dem Smartphone auf Schritt und Tritt.

Qualität reicht für soziale Medien

Nach einem Trip mit der Drohne holt man die Fotos und Videos direkt aufs Smartphone oder per Micro-USB-Kabel auf einen PC. Die "Breeze" fotografiert mit 13 Megapixeln und gerade auf Mobilgeräten sind die Aufnahmen schön anzusehen. Am großen Bildschirm wirken sie etwas verwaschen, weshalb sich die Bilder vor allem für soziale Medien, nicht aber für Profi-Produktionen eignen.

Das Gleiche gilt für Videos: Die Bildstabilisation macht einen guten Job und um die Facebook-Friends mit einem kurzen Clip aus dem Urlaub am Laufenden zu halten reicht die Qualität der 4k-Kamera allemal. Video-Profis setzen aber auf teurere Geräte.

Virtual Reality-Kit optional

Die "Breeze" lässt sich mit Zubehör noch weiter ausbauen. Um etwa 90 Euro ist ein VR-Kit mit Brille (braucht ein Smartphone) und Controller erhältlich. Wir hatten allerdings keine Gelegenheit, die Steuerung aus der Ego-Perspektive auszuprobieren.

Rechtliche Problematik vermiest Drohnen-Spaß

In der Praxis erfüllt die "Breeze 4k" die beworbene Funktion gut. Gesetzestreue Besitzer in Österreich haben davon aber wenig. Denn alle Drohnen über 250 Gramm mit Kamera brauchen für den Einsatz eine Bewilligung der Austro Control (293 Euro). Die ist umständlich einzuholen und der Erfolg lange nicht garantiert. Die Drohne spontan zum Sonntagsausflug mitnehmen? Fehlanzeige. 

Unser Fazit ist daher durchwachsen. Einerseits ist die "Breeze" eine gute Einsteigerdrohne zum günstigen Preis. Andererseits lässt sie sich derzeit in Österreich, sofern man keine empfindlichen Strafen riskieren möchte, kaum einsetzen. Das gilt für alle Drohnen, fällt aber bei einer Selfie-Drohne, bei der der spontane Einsatz im Mittelpunkt steht, besonders negativ ins Gewicht. Will man das Gerät im Urlaub aufsteigen lassen, gilt es, sich ganz genau über die Bestimmungen im Ausland zu informieren. (pic)