Wien

Debatte um 42A-Route: Alle gegen Grüne Bezirkschefin

Die geplante neue Linienführung der Autobuslinie 42A sorgt weiter für Wirbel: Nach einem virtuellen Runden Tisch wenden sich nun die gesamte Opposition und eine Bürgerinitiative an Währings Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne).

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Die Linie 42A beschäftigt die Wiener Lokalpolitik.
Die Linie 42A beschäftigt die Wiener Lokalpolitik.
Neos Wien

Drei Stunden lang debattierten Montagabend 20 Vertreter aller Bezirksparteien, Wiener Linien und Verkehrsexperten über die neue Route des 42A. Virtuell anwesend waren auch Mitglieder der Bürgerinitiative „Lebensqualität18“, die bereits 940 Unterschriften gesammelt hat.

Kritik an neuer Linienführung

Gastgeber war Währings SPÖ-Bezirkschef Andreas Höferl: "Es gibt sehr unterschiedliche Interessen, Informationen und Standpunkte. In solchen Situationen sollten sich die Betroffenen zusammensetzen und das ausdiskutieren". Genauso wie die ÖVP, FPÖ und NEOS, begrüßen die Roten grundsätzlich die Anbindung des Schafbergs an das Gersthofer Platzl durch den 42A. Dem Vorschlag vom Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) stehen die alle Oppositionsparteien aber kritisch gegenüber. Genau wie die Bürgerinitiative wird kritisiert, dass die neue Route durch die Salierigasse, Schöffelgasse und Alsegger Straße führen soll.

"Besinnen Sie sich Ihrer grünen Wurzeln"

"Die Linienführung durchs Wohngebiet bedeutet Lärm, verstärkte Umweltbelastung, vermehrtes Verkehrssicherheitsrisiko, oder auch die Gefahr von engen Straßen und parkenden Autos, die Durchfahrten erschweren könnten", erklärt Kasia Greco von der ÖVP. Die NEOS kritisieren die fehlende Einbindung betroffener Anrainer. "Besinnen Sie sich Ihrer grünen Wurzeln und stellen sie die Menschen aus diesem Grätzl in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen zu einer Streckenführung durch dieses ruhige Wohngebiet", lautet der pinke Appell an die Bezirksvorsteherin Silvia Nossek. Udo Guggenbichler (FPÖ) fordert "Zurück an den Start".

Nicht-Einladung der Bürgerinitiative "politischer Fehler"

Mit einer gemeinsamen Erkärung hoffen die Oppositionsparteien und Bürgerinitaitive auf ein Umdenken bei Nossek. Die Währinger Bezirkschefin soll alternative Streckenführungen prüfen lassen. Am Donnerstag trifft sich jedenfalls die Mobilitätskommission, die sich mit dem Thema befassen wird. "Wir haben Silvia Nossek gebeten, die Bürgerinitiative dazu einzuladen, leider stehen sie nicht auf der Anwesenheitsliste" bedauert Höferl die Vorgehensweise. "Das ist ein politischer Fehler, sie nicht zu Wort kommen zu lassen", meint der SPÖ-Politiker. 

Bezirkschefin Nossek wehrt sich

Die Grün-Politikerin kann die Aufregung jedenfalls nicht verstehen. Im Gegenteil: "Der Vorschlag der Linienführung lag fünf Monate am Tisch. Es gab keinen einzigen Einwurf von den Parteien", hat Nossek nur wenig Verständnis für die Kritik. Die Bezirkschefin sah daher keinen Grund, die Wiener Linien nicht mit der Machbarkeit der Streckenführung zu beauftragen.

Verständnis hat sie allerdings für die Anrainer: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Busse so schnell wie möglich auf E-Fahrzeuge umgestellt werden. Ich weiß nicht, wie realistisch das ist, aber ich werde mich bemühen", versichert Nossek.