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Breivik begrüßte das Gericht mit Hitler-Gruß

Heute Redaktion
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Vier Jahre nach seinen Bluttaten in Norwegen erschien Attentäter Anders Breivik (37) am Dienstag erneut vor Gericht - diesmal als Kläger. Wie die Bilder aus der Verhandlung zeigen, hat er seine Gesinnung nicht geändert.

Vier Jahre nach seinen erschien Attentäter Anders Breivik (37) am Dienstag erneut vor Gericht - diesmal als Kläger. Wie die Bilder aus der Verhandlung zeigen - der Turnsaal des Gefängnisses wurde zum Gerichtssaal umfunktioniert - , hat er seine Gesinnung nicht geändert. 
Der Massenmörder Breivik betrat am Dienstag den Verhandlungssaal mit hoch gestrecktem Arm. Hintergrund des Prozesses: Er klagt den Staat Norwegen wegen seiner Haft-Bedingungen im Hochsicherheitsgefängnis in Skien, zwei Autostunden südöstlich von Oslo: Konkret klagt Breivik wegen "unmenschlicher und entwürdigender" Behandlung in seiner Isolationshaft. 

Die drei Zellen, in denen er eingesperrt ist, reichen ihm nicht. In einem Raum schläft Breivik, einen weiteren nutzt er für seine Studientätigkeit und in einem dritten macht er Fitness. Auch Fernseher, Zeitungen und und Videospiele stehen ihm täglich zur Verfügung. Die "Enge" schlage sich auf seine psychische Gesundheit, so Breivik.

Skurril: Zudem beschwerte er sich in einem Brief an die norwegischen Medien, dass der Kaffee, der ihm in die Zelle serviert werde, kalt sei, und es ihm nicht erlaubt sei, Feuchtigkeitscreme zu benutzen.

Breivik kritisiert auch die Einschränkung seiner Post-Kontakte - eine Maßnahme, die von den Behörden als nötig erachtet wird, um die Bildung eines extremistischen Netzwerkes zu verhindern.
Die Einschätzung des Gefängnispersonals dürfte im Prozess eine entscheidende Rolle spielen. Die Gefängnisärzte sehen keine Gefahr dauerhafter Schäden durch die Haftbedingungen. Es sei "keine fundamentale Änderung seiner psychischen Gesundheit" erkennbar. 

Bis Freitag soll im Gefängnis von Skien im Südwesten von Oslo über die Klage entschieden werden.

Breivik hatte im Juli 2011 zunächst acht Menschen bei einem Bombenanschlag in Oslo getötet. Anschließend erschoss er auf der Insel Utøya 69 weitere Menschen, die am Sommerlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation teilnahmen.

Breivik verbüßt die in Norwegen geltende Höchststrafe von 21 Jahren, die verlängert werden kann. Schon mehrmals drohte er . Notfalls will er bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.