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Breivik-Vater fühlt sich schuldig

Heute Redaktion
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Der Vater des Norweger Attentäters Anders Behring Breivik macht sich Vorwürfe. "Wenn ich mich mehr um meinen Sohn gekümmert hätte, dann wäre das vielleicht nicht passiert", sagt Breivik-Vater Jens Breivik im Stern-Interview.

Der Vater des Norweger Attentäters Anders Behring Breivik macht sich Vorwürfe. "Wenn ich mich mehr um meinen Sohn gekümmert hätte, dann wäre das vielleicht nicht passiert", sagt Breivik-Vater Jens Breivik im Stern-Interview.

Der letzte Kontakt des 76-Jährigen zu seinem Sohn soll vor sechs Jahren via Telefon stattegefunden haben. Der 32-jährige Anders musste nach einem Sorgerechtsstreit seiner Eltern ohne Vater aufwachsen.

"An einer Vater-Sohn-Beziehung war ihm nie gelegen", sagt Vater Breivik, "wir hatten keinerlei gemeinsame Interessen oder Themen." Dennoch will er möglichst bald seinen Sohn im Gefängnis besuchen. "Ich will ihm in die Augen sehen", sagt Breivik im Stern. "Vielleicht bin ich ja in der Lage, Gefühle in ihm auszulösen."

Vater könnte ihm nicht verzeihen!

Aber verzeihen, so Breivik, könne er seinem Sohn nicht: "Er ist der schlimmste Terrorist seit dem Zweiten Weltkrieg. Er hat 77 unschuldige Menschen umgebracht und zeigt nicht mal Reue."

Kurze Zeit nach dem Attentat wurde Vater Breiviks Haus von Fernsehteams, Paparazzi und Zeitungsreportern belagert. Jens Breivik traute sich wochenlang nicht mehr aus dem Haus.

Er und seine vierte Ehefrau seien nach Frankreich gezogen, "um unseren Lebensabend in Ruhe und Frieden zu genießen". Ihm sei sofort klar gewesen, sagt Breivik in dem Interview, "dass ich diesen Frieden nie wieder haben werde". "Diese Tragödie", sagte er dem Stern, "wird mich bis ans Ende meines Lebens verfolgen."