Politik

Briefwähler könnten Wahlausgang noch kippen

Heute Redaktion
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Bild: ORF

Bis 17.00 Uhr können Wähler ihre Stimmen abgeben, kurz nach diesem Wahlschluss soll es eine erste Hochrechnung für die Nationalratswahl geben. Im Fall eines knappen Rennens könnten die Briefkartenwähler die Wahl noch umdrehen.

Zum Wahlschluss um 17.00 Uhr werden die Behörden bereits ein Drittel der Stimmen ausgezählt haben, da in vielen österreichischen Gemeinden bereits am frühen Nachmittag die Wahlkabinen geschlossen werden.

Medien erhalten keine Infos vorab

Die Teilergebnisse werden vor 17.00 wie bei den vorangegangenen Wahlen aber nicht an Medien und Forschungsinstitute weitergegeben: Der Verfassungsgerichtshof hatte diese Vorgangsweise mit seinem Entscheid zur Aufhebung der Bundespräsidenten-Stichwahl im Vorjahr für unzulässig erklärt.

Offener Wahlausgang um 17.15 Uhr möglich

Bei der ersten Hochrechnung soll es eine Schwankungsbreite von ein bis zwei Prozentpunkten geben. Sollte der Wahlausgang knapp werden, könnte die definitive Platzierung der Parteien noch offen sein. Auch könnte zu diesem Zeitpunkt unklar sein, ob einzelne Parteien die Vier-Prozent-Hürde für den Nationalratseinzug schaffen. Außerdem: Um 17.00 Uhr liegen vorwiegend Ergebnisse aus dem ländlichen Raum vor, nicht aber aus den großen Städten. Wien beginnt einheitlich um 17.00 Uhr mit der Auszählung, die ersten Bezirke sind erst gegen 18.30 Uhr fertig.

Briefwähler könnten Wahlausgang um 17 Uhr kippen

Knapp 890.000 Wahlkarten wurden diesmal ausgestellt - rund ein Drittel mehr als 2013: Rekord! Damit wird ein beachtlicher Teil der Stimmen insgesamt im vorläufigen Ergebnis Sonntagabend noch fehlen - schätzungsweise über 16 Prozent.

Zweite Auszählungsrunde am Donnerstag

Zwar lassen die Hochrechner auch eine Briefwahlstimmen-Schätzung in ihre Hochrechnung miteinfließen, diese ist aber schwer zu erstellen und bei knappen Abständen bis zu 1,2 Prozentpunkten etwas unsicher. Ab einem Abstand von 1,5 Prozentpunkten in den Hochrechnungen wird sich die Reihenfolge kaum mehr ändern.

Bei der Frage des Einzugs in den Nationalrat könnten sich Parteien am Abend des 15. Oktober dann ganz sicher sein, wenn die Hochrechnung inklusive Briefwahlstimmenschätzung ein Ergebnis von 4,7 Prozent oder höher prognostiziert - weil die Schwankungsbreite bei der Briefwahlschätzung sehr groß ist.

Theoretisch ist es auch möglich, dass erst nach der zweiten Runde der Wahlkarten-Auszählung am Donnerstag endgültige Klarheit herrscht.

(red)

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