Politik

Ederer: "Unerträgliche Umfärbung" der ÖBB

Heute Redaktion
Teilen
Brigitte Ederer
Brigitte Ederer
Bild: Reuters

Die abgelöste ÖBB-Aufsichtsrat-Chefin Brigitte Edererer schießt in einem Interview scharf gegen die FPÖ. Auch den Bundeskanzler nimmt sie in die Pflicht.

Mit der "Kleinen Zeitung" hat Brigitte Ederer, nunmehr ehemalige Aufsichtsrat-Chefin der ÖBB, über die Aktionen von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) gesprochen. Dabei hat sie sich kein Blatt vor den Mund genommen.

Sie spricht von einer "Umfärbung in unerträglicher Form". Zur Erinnerung: Hofer tauschte neben Ederer sechs weiterer ÖBB-Aufsichtsräte aus. Auch die Opposition tobt.

Kaum kommt die FPÖ an die Macht..

Über die Umfärbung, die auch schon zuvor unter anderen Verkehrsministern üblich war, ärgert sich Ederer trotzdem: "Mich irritieren zwei Dinge. Die FPÖ trommelt seit Jahren gegen Parteibuchwirtschaft. Kaum kommt sie an die Macht, macht sie es in einer Form, die so vorher nicht stattgefunden hat."

Kritik an Kurz

Auch mit Kritik an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) spart Ederer nicht: "Bundeskanzler Kurz spricht von Regierung neu, aber das ist Uralt-Politik aus dem vorigen Jahrhundert. (...) Als Zweites habe ich den Eindruck, dass die handelnden Personen auch kein Benehmen haben. Und die ÖVP wurde von vielen Frauen gewählt, jetzt übernehmen männerbündische Burschenschafter die ÖBB - da kommen keine Frauen vor."

Von dem radikalen Schritt Hofers soll sie aus dem Radio erfahren haben, er hatte gleich nach der Angelobung verkündet, dass es Neubesetzungen geben werde. Am 8. Jänner dann das persönliche Gespräch.

"Er sagte, er brauche eine Person seines Vertrauens als Aufsichtsratsvorsitzenden in Person von Arnold Schiefer", sagt Ederer.

Unprofessionell

Obwohl Hofer ihr im persönlichen Gespräch bestätigt haben soll, dass die ÖBB gut unterwegs sei, sehe es durch die außerordentliche Hauptversammlung nun so aus, als ob die Aufsichtsräte aufgrund von Verfehlungen abberufen worden wären.

Von der Versammlung sei Ederer erst einen Tag davor informiert worden. Darüber ärgert sie sich: "Diese Vorgangsweise ist gegenüber alle Aufsichtsräten unprofessionell."

Das sind die neuen Gesichter bei der ÖBB:

(red)