Abschied von der Queen

Brite sitzt 48 Stunden in Campingsessel vor Queenpalast

Unglaublicher Einsatz für eine unglaubliche Monarchin: Dieser Brite scheut keine Kosten und Mühen, um den Sarg der Queen aus nächster Nähe zu sehen.

Christian Tomsits
Dieser Mann wartet 48 Stunden lang auf die Queen – in einem Campingstuhl
Dieser Mann wartet 48 Stunden lang auf die Queen – in einem Campingstuhl
Heute

Er hatte schon eine Nacht hinter sich, als das "Heute"-Team ihn am Samstag bei strahlendem Sonnenschein vor dem Buckingham Palace antrifft. Mit einem Buch in der Hand saß  Martin (60) aus London tiefenentspannt auf einem Campingsessel, erste Reihe fußfrei vor dem Absperrgitter an der "Mall", der großen Allee vor dem historischen Gebäude.

Langes Warten für kurzen Blick auf Queensarg

An dieser Stelle wird der Sarg der Queen samt Gefolgschaft nach der Beerdigung am Montag vorbeiziehen. Bis dahin wartet der Brite geduldig – mehr als 48 Stunden liegen noch vor ihm. Warum er das tut? "Für mich fühlt sich das wie eine Verpflichtung an. Denn diese Monarchin hat unserem Land über 70 Jahre so aufrichtig gedient mit so einer Hingabe", erklärt er.

Die Londoner campieren schon seit Samstag vor dem Buckingham Palace
Die Londoner campieren schon seit Samstag vor dem Buckingham Palace
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"Meine Stunden, die ich hier warte und all die kleinen damit verbundenen Entbehrungen und Schmerzen sind nichts gegen diese 70 Jahre, die die Königin dem Land gedient hatte", so der 60-Jährige. "Das sind ja zehn Jahre mehr, als ich lebe. Darum bin ich hier."

Dann zeigte der Londoner sein zahlreiches Equipment. Neben mehreren Rucksäcken und Taschen hat der Camping-Spezialist auch ein erste Hilfe-Set und Thermojacken mit – in England kann man dem Wetter nie trauen und in der Nacht kühlt es schon ordentlich ab." Ich bin aber komplett ausgerüstet, habe einen wasserdichten Schlafsack, Wasser und Essen und alles was man braucht", erklärte er stolz im Interview.

"Mein Chef ist sehr verständnisvoll"

Wie er das macht mit der Arbeit und warum er sich so lange Urlaub nehmen konnte? "Ich bin selbstständig und habe einen sehr verständnisvollen Chef", scherzt er. Am Dienstag will er sich noch von den mehrtägigen Strapazen auf der Straße erholen, aber spätestens am Mittwoch wird wieder weitergearbeitet.

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