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Briten werden ausgeflogen, Russland stoppt Ägypten-F...

Heute Redaktion
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Die britischen Behörden gehen offenbar davon aus, dass der Absturz einer russischen Passagiermaschine am Samstag mit 224 Toten von einer Bombe der Terrororganisation IS ausgelöst wurde. Deshalb sitzen 20.000 Urlauber in Ägypten fest. Sonderflüge sollen sie aus Sharm El-Sheikh zurück in die Heimat bringen, doch Ägypten verweigert bislang zusätzliche Verbindungen. Diejenigen Reisenden, die ausreisen, dürfen vorerst nur Handgepäck mitnehmen. Russland hat unterdessen einen Flugstopp verhängt.

Die britischen Behörden gehen offenbar davon aus, dass der mit 224 Toten von einer Bombe der Terrororganisation IS ausgelöst wurde. Deshalb sitzen 20.000 Urlauber in Ägypten fest. Sonderflüge sollen sie aus Sharm El-Sheikh zurück in die Heimat bringen, doch Ägypten verweigert bislang zusätzliche Verbindungen. Diejenigen Reisenden, die ausreisen, dürfen vorerst nur Handgepäck mitnehmen. Russland hat unterdessen einen Flugstopp verhängt.

Auf dem ausgewerteten Flugdatenrekorder ist laut französischen Medien ein Explosionsgeräusch zu hören. "Alles ist normal, völlig normal während des Flugs, und dann plötzlich nichts mehr", wird eine anonyme Quelle von der Nachrichtenagentur "AFP" zitiert. Das würde auf einen "brutalen, plötzlichen" Absturz nach 23:14 Minuten in der Luft hindeuten. Das hat mittlerweile auch das internationale Ermittlungsteam bestätigt.

Die britischen Behörden sind schon zuvor von einem Bombenattentat ausgegangen. Großbritannien hält es für wahrscheinlich, dass die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) für den Absturz des russischen Passagierflugzeugs auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel verantwortlich ist. Das bestätigte Außenminister Philip Hammond.

Spuren-Experten sagten, es gebe Hinweise, dass die IS die Bombe an Bord des Flugzeuges geschmuggelt habe. Nach Einschätzung von US-Experten könnte die Passagiermaschine durch eine einfache Bombe zum Absturz gebracht worden sein.

Erste Briten auf Heimweg, nur Handgepäck erlaubt

Deshalb lagen die Flüge von der Sinai-Halbinsel nach Großbritannien zunächst auf Eis. 20.000 Briten und Iren auf Urlaub in Ägypten versuchen zur Zeit, einen Weg nach Hause zu finden. Die Massen-Heimreise läuft schleppend an. Jenen Reisenden, die in der glücklichen Lage sind, abheben zu dürfen, ist nur Handgepäck erlaubt, die restlichen Koffer und Taschen müssen aufgrund erhöhter Sicherheitsmaßnahmen getrennt abtransportiert werden.

Für Freitag waren 29 Verbindungen geplant, es konnten aber zunächst nur acht Flüge starten. Die Luftfahrtgesellschaft easyJet plante 18 Flüge und wollte das aufzugebende Gepäck zunächst in Ägypten zurücklassen. Extraflüge sind Die ersten zwei easyJet-Flieger konnten mit 340 Passagieren starten. Die Fluglinie Monarch erklärte, dass fünf geplante Flüge auch stattfinden werden.

Während die ersten Briten ausreisen, sitzen 45.000 russische Touristen fest. Präsident Wladimir Putin hat die Aussetzung aller Flüge angeordnet. Das hatte der Inlandsgeheimdienst FSB empfohlen. Der Stopp soll erst aufgehoben werden, wenn die Gründe für den Absturz geklärt sind.

Alternativer Flug Ja, Entschädigung Nein

Normalerweise müssen Fluglinien laut EU-Fluggastrechteverordnung 261/2004 Passagieren einen alternativen Flug anbieten. Der Flugstart darf nicht mehr als zwei Stunden und die Landung nicht mehr als vier Stunden vom ursprünglichen Termin abweichen. Werden diese Bedingungen eingehalten, steht Passagieren laut Passagierrechte-Dienstleister "refund.me" keine Entschädigung zu.

Da es sich im konkreten Fall um politische Instabilität und Tourismusgefahr handelt, werden sich die Unternehmen mit "außerordentlichen Umständen" rechtfertigen. Daher ist zu bezweifeln, dass eine Entschädigung ausgezahlt wird.

Österreich: Reisewarnung nach Ägypten

Die österreichische Botschaft in Kairo evaluiert laut Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums, stündlich die Situation. Vor Reisen in den Nord-Sinai und in das Sahara-Gebiet wird auf jeden Fall ausdrücklich gewarnt. Für den Badeort Scharm-el-Scheik und Umgebung, besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Man soll demnach in den Tourismuszonen bleiben, sich an Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter halten und nur bei bekannten Reiseveranstaltern buchen.
Schnöll empfahl generell, auf der Webseite des Außenministeriums eine Reiseregistrierung vorzunehmen. Das Ministerium weiß dadurch, wer in Krisengebiete fliegt. Reisende wiederum erhalten von der Botschaft ein SMS mit allen Kontaktdaten.

Derzeit fliegen keine österreichischen Linien nach Scharm-el-Scheik. Die Austrian Airlines hätten die Destination im März 2014 aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Angebot genommen, sagte ein Sprecher der AUA.