Ukraine

Britisches TV-Team überlebt Kugelhagel nahe Kiew

Ein TV-Team des britischen Senders Sky News ist am Montag unter schweren Beschuss geraten. Ein Reporter wurden von den Angreifern getroffen.

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Viele Ukrainerinnen und Ukrainer versuchen, die Region rund um Kiew zu verlassen.
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer versuchen, die Region rund um Kiew zu verlassen.
REUTERS

Inmitten des immer brutaler werdenden Angriffskriegs in der Ukraine kommt es von russischer Seite immer öfter zu feigen Angriffen auf Zivilisten. Wohnhäuser wurden im Bomben- und Raketenhagel dem Erdboden gleichgemacht. Selbst Fluchtkorridore sollen beschossen worden sein. Der Kreml weist die Vorwürfe naturgemäß von sich – mittlerweile drohen Journalisten und Bürgern in Russland bei Behauptungen wie diesen bis zu 15 Jahre Haft.

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Seit Tagen warnt die ukrainische Regierung vor russischen Saboteuren und hinterlistigen Attacken. Vor Todeskommandos, die es auf Zivilisten abgesehen haben, die mit ihrem Auto oder zu Fuß aus den zerstörten Kriegsgebieten fliehen. Ein TV-Team des Fernsehsenders Sky musste das am eigenen Leib miterleben. Die Journalisten fuhren nahe Kiew eine zerbombte, ausgestorbene Straße entlang, als Unbekannte plötzlich das Feuer eröffnen.

Korrespondent von Kugel getroffen

Der Kameramann hält die schrecklichen Szenen fest. Die Aufnahmen sind beklemmend und nur schwer auszuhalten. Eine gefühlte Ewigkeit suchen die Journalisten hinter und in ihrem Fahrzeug Schutz vor den unsichtbaren Angreifern. Unzählige Schüsse gingen auf das Auto nieder, Fensterscheiben zerschmetterten, funkende Projektile schlugen direkt neben den in Deckung gehenden Menschen auf dem Boden ein.

Das TV-Team schreit um Hilfe, gibt sich mehrmals als Journalisten zu erkennen. Doch der Kugelhagel bricht nicht ab. Eine Kugel traf Korrespondent Stuart Ramsay in den Rücken. Auf dem Boden kriechend ergriffen er und seine Kollegen die Flucht und brachten sich hinter einer Böschung in Sicherheit.

Ukrainische Polizei eilt zur Hilfe

Mit eingezogenen Köpfen liefen die Journalisten eine Mauer entlang und fanden schließlich in einer Lagerhalle Schutz. Stundenlang wartete das Team auf Hilfe, während sich die Kampfhandlungen draußen fortsetzten. Am nächsten Morgen dann die Rettung: Das Team wurde von einer Einheit der ukrainischen Polizei in Sicherheit gebracht.

Später erfuhren Ramsay und sein Team, dass ein russisches Killerkommando für den Angriff verantwortlich gewesen sein soll. Inzwischen sollen sich die Journalisten wieder in Großbritannien befinden. Nur durch ein Wunder haben sie den feigen Hinterhalt überlebt. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer hatten dieses Glück leider nicht.