Interpol im Einsatz

Brutaler Mord – hier in OÖ klickten die Handschellen

Im Örtchen Hohenzell wurden zwei international gesuchte Mordverdächtige verhaftet. In der kleinen 2.300-Einwohner Gemeinde ist der Schock groß.

Oberösterreich Heute
Brutaler Mord – hier in OÖ klickten die Handschellen
In diesem Haus in Hohenzell bei Ried im Innkreis wurden die beiden Männer verhaftet. Zuvor wurden im Zusammenhang mit dem Mord in England bereits mehrere Männer verhaftet.
Daniel Scharinger, Police West Mercia

Es ist ein unscheinbares Häuschen in adrettem Schönbrunner Gelb, mit Balkon und Garten. Hier lebten die beiden Mordverdächtigen, die von Zielfahndern nun im kleinen Örtchen Hohenzell in Oberösterreich gefasst wurden.

Bürgermeister Thomas Priewasser (ÖVP) sagt: "Vom Zugriff selbst haben wir kaum etwas mitbekommen. Davon habe ich erst heute früh erfahren". Es sei bekannt gewesen, dass die beiden Männer um Asyl ansuchten - wie berichtet unter falschem Namen.

Das behördliche Verfahren habe die Gemeinde nur am Rande verfolgt. "Außerdem waren sie nicht offiziell bei uns in Hohenzell gemeldet. Über die Männer war nicht allzu viel bekannt", so Priewasser zur Bezirksrundschau. Die Männer seien immer wieder mit Paketlieferwagen gesichtet worden.

Die beiden Mordverdächtigen wurden in die Justizanstalt Ried gebracht. Dort warten sie nun auf die Auslieferung nach Großbritannien, wie Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, im Gespräch mit "Heute" sagt.

Am 21. August 2023 sollen mehrere indische Staatsbürger einen Landsmann in Shrewsbury (Vereinigtes Königreich) brutal ermordet haben. Mit zwei Fahrzeugen verfolgten sie das Mordopfer laut Polizei und parkten dann in seiner unmittelbaren Nähe.

Dieser versuchte noch zu flüchten, die Verfolger liefen ihm allerdings nach und warfen ihn zu Boden. Die Mordverdächtigen schlugen und stachen mit Äxten, Golfschlägern, Spaten und Messern auf das Opfer ein. Der Mann war nach wenigen Minuten tot.

Mittäter bereits in Haft

Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen des Polizeiamtes West Mercia konnten fünf Tatverdächtige im Vereinigten Königreich ausgeforscht und festgenommen werden. Sie wurden wegen Mordes zu jeweils 28 Jahren unbedingter Haft verurteilt – ein Beschuldigter wegen Totschlags zu zehn Jahren.

Alle Fotos: Die Tatverdächtigen sind in Haft

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    Die englische Polizei hat in der Vergangenheit bereits mehrere Männer in dem Mordfall verhaftet. Nun klickten auch in OÖ die Handschellen.
    Die englische Polizei hat in der Vergangenheit bereits mehrere Männer in dem Mordfall verhaftet. Nun klickten auch in OÖ die Handschellen.
    Picturedesk, West Mercia Police

    Vier Tatverdächtigen gelang allerdings die Flucht. Bei einem von ihnen wurde ein möglicher Oberösterreich-Bezug vermutet. Welcher das konkret war, konnten die Behörden vorerst nicht sagen.

    Via Interpol Wien nahmen die britischen Behörden deshalb Kontakt mit der Zielfahndungsgruppe des Landeskriminalamtes OÖ auf.

    Festnahme

    Eben jeder Tatverdächtige konnte nun durch die Zielfahnder des Landeskriminalamtes OÖ identifiziert und ausgeforscht werden. Er war außerdem in Begleitung eines weiteren Verdächtigen, der zunächst nicht in Österreich vermutet wurde.

    Beide versuchten unter falschen Namen Asyl in Österreich zu erlangen. In enger Absprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis wurde dann das Zielfahndungsverfahren eröffnet und internationale Haftbefehle eingefordert.

    Am 20. Mai konnten die beiden Mordverdächtigen von Beamten des LKA OÖ und der EGS (Einsatzgruppe Straßenkriminalität) Hohenzell festgenommen werden. Sie wurden in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert und sollen in weiterer Folge ausgeliefert werden.

    Die Bilder des Tages

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      Screenshot ORF

      Auf den Punkt gebracht

      • In Hohenzell, Oberösterreich, wurden zwei international gesuchte Mordverdächtige verhaftet, die unter falschen Namen Asyl beantragt hatten
      • Die Männer wurden in Zusammenarbeit mit Interpol Wien von den Zielfahndern des Landeskriminalamtes OÖ identifiziert und festgenommen
      • Sie werden nun in die Justizanstalt Ried gebracht und warten auf ihre Auslieferung nach Großbritannien, wo sie des brutalen Mordes an einem DPD-Fahrer beschuldigt werden
      red
      Akt.