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Bub (12) fiel auf Datingseite herein – 414 € Mahnung!

Der 12-Jährige wurde online angelockt, schloss eine Mitgliedschaft ab. Als den Eltern die Mahnungen ins Haus flatterten, flog das Ganze auf.

Österreich Heute
Bub (12) fiel auf Datingseite herein – 414 € Mahnung!
Der Bub hatte online eine Probe-Mitgliedschaft abgeschlossen, die sich in eine Dauermitgliedschaft umwandelte (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Nicht schlecht staunten die Eltern eines erst 12-jährigen Buben aus dem Bezirk Feldkirch (Vorarlberg): Der Schüler hatte eine Probe-Mitgliedschaft beim Online-Dating-Portal "wildspank.com" abgeschlossen, die sich offenbar automatisch in eine Dauer-Mitgliedschaft umwandelte. Schließlich trudelten erste Mahnungen eines Inkassobüros ins Haus, der Bub sollte rund 414 Euro zahlen.

Die verzweifelten Eltern wandten sich daraufhin an die Arbeiterkammer (AK): "Wir konnten der Familie helfen, die Mahnungen wurden eingestellt, und es musste nichts bezahlt werden", erklärt Franz Valandro von der AK Vorarlberg. Laut dem Konsumentenberater haben die Fälle mit Dating-Seiten seit Corona massiv zugenommen, der Trend setzt sich auch weiterhin fort.

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    Lange Spaziergänge am Strand wirst du nicht unter ihren Hobbys finden. Viele nutzen aktive und sportliche Hobbys, um attraktiver zu wirken. Halte daher Ausschau nach erfundenen Interessen.
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    Getty Images/iStockphoto
    Mit nur einem Klick wird bestätigt, dass man über 18 Jahre alt ist. Das ist rechtlich sehr bedenklich
    Franz Valandro
    AK-Konsumentenschützer

    "Der Schutzmechanismus auf diesen Seiten ist viel zu gering. Mit nur einem Klick wird bestätigt, dass man über 18 Jahre alt ist. Das ist rechtlich sehr bedenklich", kritisiert Valandro im Gespräch mit "Heute". Die Bandbreite der Online-Seiten ist dabei groß: Von einer harmlosen Aufmachung bis zu erotischen Inhalten ist so gut wie alles dabei.

    Laut Valandro arbeiten die Unternehmen dabei immer mit dem gleichen Trick: "Die Portale locken erst mit gratis Basis-Mitgliedschaften. Damit können die User allerdings wenig bis gar nichts anfangen. Dann wird in Richtung Premium-Mitgliedschaft gedrängt, die natürlich kostet – meist 40 bis 100 Euro pro Monat", berichtet der Experte.

    Zusätzliche Bezahl-Funktionen

    Neben den Monatsbeiträgen wird oft noch zusätzlich Geld verlangt: "Das ist ein ganz ausgeklügeltes System. Diese Seiten haben oft noch zusätzliche Bezahl-Funktionen, etwa für Online-Chats. Oft verbergen sich dahinter aber Fake-Profile mit Chatbots. Das kann dann ganz schön ins Geld gehen", so Valandro, der mittlerweile täglich mit Fällen konfrontiert ist.

    Laut dem AK-Konsumentenschützer sind nicht nur Männer betroffen, die das schnelle Sex-Abenteuer suchen: "Oft stecken auch Menschen dahinter, die einsam sind, die ihren Partner verloren haben. Bei einem Klienten ging das Ganze sogar über zehn Jahre lang. Aber immer wieder sind es auch 16-, 17-jährige Jugendliche." Wer nicht zahlt, wird von Inkasso-Büros oder Anwaltskanzleien aus Berlin und Luxemburg mit Klagen bedroht. "Bislang ist aber noch keine Klage erhoben worden", meint Valandro. 

    red
    Akt.