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Bub (7) steckt mit Zunge in Flaschenhals fest

Weil er den letzten Rest Saft aus der Glasflasche lecken wollte, schob ein Siebenjähriger seine Zunge hinein. Ein fataler Fehler.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Ein 7-jähriger Junge aus Hannover dürfte beim Safttrinken den Schreck seines Lebens bekommen haben. So bekam er seine Zunge zwar mit Leichtigkeit in den Flaschenhals, aber nicht wieder heraus. Denn diese lief nicht nur dunkelviolett an, sondern schwoll auch stark an. Er drohte, keine Luft mehr zu bekommen.

Erst in der Notaufnahme des Kinder- und Jugendspitals Auf der Bult konnte dem stark sabbernden Buben schließlich geholfen werden – mit einem einfachen Trick, wie die behandelnden Mediziner im "European Journal of Anaesthesiology" schreiben.

Wie eine Weinflasche ohne Korkenzieher öffnen

Zuerst hätten sie versucht , den Flaschenhalsrand gleitfähig zu machen. Als das nichts brachte, hätten sie eine dünne Kunststoffkanüle zwischen Zunge und Flasche geschoben, so die Ärzte. Dies, weil einer von ihnen, Christoph Eich, auf diese Weise früher schon einmal eine Weinflasche ohne Korkenzieher geöffnet habe.

Durch die Kanüle spritzten die Mediziner dann 60 Milliliter Luft in die Flasche, wodurch sich ein Überdruck bildete, der die Zunge sanft herausdrückte.

Simpel, effektiv und sicher

Ganz neu sei dieses Verfahren nicht, heißt es in einer Mitteilung. "Wir fanden einen Bericht über eine Überdrucktechnik, die derjenigen ähnelt, die wir angewendet haben", so die Forscher. Der Bericht sei vor 30 Jahren veröffentlicht worden, aber offenbar in Vergessenheit geraten.

Dabei ist diese Technik deutlich sanfter als die sonst angewendete. In den meisten Fällen, die bislang in der Fachliteratur beschrieben wurden, mussten die Flaschen aus Glas, Plastik oder Metall zerschnitten werden. Mitunter sogar mithilfe der Feuerwehr. Das sei nicht nur aufwendig, sondern bedeute auch "eine höhere Verletzungsgefahr", wird Eich zitiert. Die Überdruckmethode sei dagegen simpel, effektiv und sicher.

Der Junge blieb noch 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik. Nach 14 Tagen sei von dem Bluterguss und der Schwellung nichts mehr zu sehen gewesen, so die Mediziner.