Österreich

Bub von Gang verprügelt: Auch Vater (57) geschlagen

Heute Redaktion
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Dem Vater eines verprügelten Schülers (13) reichte es, er wollte die Schläger in Neunkirchen zur Rede stellen und kassierte selbst Hiebe. Jetzt ermittelt die Polizei.

Papa Maher M. (57) konnte nicht länger zuschauen, drei Mal soll sein Sohn (13) von einer Jugendgang am Schulweg bzw. rund um die Mittelschule Neunkirchen verprügelt worden sein (Anm.: großteils Schüler aus derselben Schule). Mitte Oktober wurde der schmächtige 13-Jährige so arg zugerichtet, dass er ins Spital musste und ambulant behandelt wurde.

Dem 57-jährigen Gastronomen ging dies endgültig zu weit, er begleitete Tags darauf seinen Sohn zur Schule. Dabei wollte der Pizzeria-Besitzer einen mutmaßlichen Schläger zum Direktor schleifen, wurde daraufhin von mehreren Burschen angegriffen, am Hals verletzt und musste auch ins Klinikum. Und: Es wurde Anzeige bei der Exekutive erstattet. „Ich bin griechisch-orthodox, bin vor 30 Jahren aus Ägypten vor Gewalt geflüchtet, nun habe ich in NÖ mit Tschetschenen Probleme. Und keiner tut was dagegen", so der Wirt.

Direktor: "Nicht unser Problem"

Auf „Heute"-Nachfrage beim Landesschulrat hieß es: „Laut Direktor hat das mit der Schule nichts zu tun. Die Vorfälle passieren auf einem Spielplatz in der Nähe der Schule."

Laut Polizei sei das Problem aber bekannt. „Es gab fünf Einvernahmen bisher, auch eine Lehrerin, die den Vorfall vom Fenster aus beobachtet hatte, hat ausgesagt. Wir arbeiten sehr engagiert in diesem sensiblen Fall", so Bezirkskommandant Johann Neumüller. „Dass der erregte Vater den mutmaßlichen Schläger bzw. Haupttäter aber zum Direktor schleifen wollte, war nicht förderlich in der ganzen Sache. Der mutmaßliche Schläger ist kein Mitschüler, die beiden Burschen gehen in verschiedene Klassen", so der Beamte weiter.

Der gebürtige Neunkirchner und mit der Region eng verwurzelte Udo Landbauer erfuhr ebenfalls von der Causa und sieht sich in seiner Forderung nach einem verbindlichen Wertekodex ("Heute" berichtete) bestätigt: "Die Prügeltäter müssen sofort mit Erziehungsmaßnahmen in Form von Sozialstunden bedacht werden." (Lie)