Niederösterreich

Nächste Bürgermeister-Impfung in Schwechat

Nach dem Fall in Pottendorf gab es offenbar auch in Schwechat überschüssigen Impfstoff. Bürgermeisterin Karin Baier (SP) ließ sich impfen.

Erich Wessely
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Bewohnerin Margarete Eichinger erhielt ihre erste Impfdosis von Dr. Christine Frank, Bürgermeisterin Karin Baier schaute dabei zu (bekam später aber auch eine Impfung).
Bewohnerin Margarete Eichinger erhielt ihre erste Impfdosis von Dr. Christine Frank, Bürgermeisterin Karin Baier schaute dabei zu (bekam später aber auch eine Impfung).
Stadtgemeinde Schwechat

In der Pressemitteilung der Stadtgemeinde stand davon kein Wort. Aber nun ist klar: Auch Karin Baier erhielt bei der Impfaktion am 14. Jänner im Schwechater Seniorenzentrum ihre Schutzimpfung gegen das Coronavirus.

In der Aussendung der Stadt hieß es vor wenigen Tagen: "Im Schwechater Seniorenzentrum wurde heute Donnerstag, dem 14. Jänner, mit den ersten Impfungen gegen Covid-19 begonnen! Die Beteiligung war sehr hoch – 99 % der BewohnerInnen und 86 % der MitarbeiterInnen ließen sich impfen."

Impfstoff "sehr strukturiert verabreicht"

Und weiter: "Auf drei Etagen und mit drei Ärzte-Teams wurde heute sehr strukturiert und ruhig der Impfstoff verabreicht. Bürgermeisterin Karin Baier machte sich selbst ein Bild und war begeistert über die tolle Abwicklung." Dann wird sie zitiert mit den Worten: „Ich kann nur ein großes Lob an alle MitarbeiterInnen des Seniorenzentrums und unserem Ärzte-Team bestehend aus Dr. Christine Frank sowie Dr. Gerhard Bohrn, Dr. Josef Bohrn aussprechen“, so die Stadtchefin.

In drei Wochen wiederhole sich das Prozedere – hier werde dann die zweite Dosis verabreicht.

"Ja, ich habe mich impfen lassen"

"Ja, ich habe mich impfen lassen", sagte Baier nun zum "Kurier". Älteren Menschen sei aber dadurch keine Impfdosis verwehrt worden. Baier selbst leide seit 30 Jahren an einer chronischen Erkrankung und sei deshalb gefragt worden, ob sie etwas vom übriggebliebenen Impfstoff haben wolle.

30 Injektionen seien übrig geblieben, eine davon habe Baier genommen. Sie sei ja oft im Heim und "war gerade da". "Aus heutiger Sicht würde ich mir den Impfstoff wieder raussaugen lassen", beteuerte die Bürgermeisterin, die aber auch betonte: Unrechtmäßig habe sie die Corona-Impfung nicht erhalten.

Weitere Fälle in Niederösterreich?

Wie berichtet, hatte es bereits in Pottendorf Aufregung um eine Bürgermeister-Impfung gegeben, nun gibt es also mit Schwechat einen weiteren Fall in Niederösterreich. Ob es weitere Bürgermeister-Impfungen in NÖ gegeben hat, ist unklar.

Auf "Heute"-Anfrage hieß es seitens der Landesgesundheitsagentur zum Vorfall in Pottendorf: "Selbstverständlich wird der Fall eingehend geprüft." Nun wird man sich wohl auch die Bürgermeister-Impfung in Schwechat ansehen.

Kritik der Neos

Kritik kommt von Neos-Landessprecherin Indra Collini: "Dass Bürgermeister in diesem Land bei Impfungen Vorrang vor der Risikogruppe genießen, spricht weder für den Impfplan des Gesundheitsministers noch für die Politik in diesem Land. Gerade in Zeiten, in denen Politikerinnen und Politiker vertrauensbildende Maßnahmen setzen sollten, irritieren solche Aktionen. Es hätte längst Wartelisten geben müssen, um eine effiziente Verwendung der Impfstoffe sicherzustellen und es wäre der Job von Minister Anschober gewesen, darauf zu achten, dass die Impfungen in den Länder funktionieren."

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