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Bund weigert sich für HPV-Impfung zu zahlen

Heute Redaktion
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Bild: Fotalia/ Symbolbild

Infektionen mit bestimmten Viren, Bakterien und Parasiten sind eine der größten und vermeidbaren Ursachen von Krebs weltweit. In Österreich sind das vor allem Humane Papillomaviren (HPV), die tausende Krebsvorstufen und Krebserkrankungen - vor allem Zervixkarzinome - verantwortlich sind. Aus diese Grund forderte am Dienstag der Präsident der Österreichischen Krebshilfe, der Wiener Gynäkologe Paul Seveleda, von den politischen Verantwortlichen die Finanzierung der HPV-Impfung ein. In Vorarlberg wird diese zumindest teilweise unterstützt.

"Die Impfung gegen HP-Viren zur Vermeidung bzw. Risikoreduzierung von bestimmten Krebsarten gilt sowohl unter Behörden als auch Impfexperten als sicher und gut verträglich. Sie wurde bereits weltweit über 100 Millionen Mal verabreicht und ist in mehr als 120 Ländern zugelassen. Die Durchimpfungsrate in Österreich liegt bei rund zwei Prozent. - Im Vergleich zu Schottland oder Ruanda von mehr als 90 Prozent".

In Österreich gibt es laut Schätzungen jährlich 700 vermeidbare Krebsfälle, die durch HPV ausgelöst wurden, dazu kommen 3.000 verhinderbare Operationen wegen Krebsvorstufen am Gebärmutterhals sowie 15.000 Fälle an Genitalwarzen.

70 Prozent der Fälle verhinderbar

Das könnte durch die Impfung deutlich verringert werden. Zum Beispiel könnte die Impfung rund 70 Prozent der Fälle von Zervixkarzinomen verhindern.

Die Österreichische Krebshilfe appelliert seit Jahren wiederholt an die politisch Verantwortlichen, hier eine Lösung anzubieten.

Österreich sei das einzige Land innerhalb der Europäischen Union, in dem es bis heute keine österreichweite Regelung zur Übernahme der Finanzierung gebe. Dabei werde die HPV-Impfung im österreichischen Impfplan empfohlen. Alle im Parlament vertretenen Parteien hätten sich ebenfalls dafür ausgesprochen.

Kosten: 600

Ohne öffentliche Unterstützung kostet die Impfung (drei Teilimpfungen) zumindest rund 600 Euro. Seit Februar werden zum Beispiel in Vorarlberg deutlich kostenreduzierte HPV-Impfungen für Heranwachsende im Alter von zehn bis 14 Jahren angeboten. Der Impfstoff kann mit Subvention durch das Bundesland um 54 Euro statt wie bisher um 190,65 Euro in der Apotheke gekauft werden.

Die komplette dreiteilige Impfung kostet damit noch 198 Euro, was etwa einem Drittel des bisherigen Preises entspricht. Eine bundesweite Aktion dazu steht allerdings vor allem aus Finanzierungsfragen seit Jahren aus.