Österreich

Stadtchef will sofortige Öffnung der Bundesgärten

Die Bundesgärten sollen ab 14. April wieder geöffnet werden. Bürgermeister Michael Ludwig plädiert für eine sofortige Öffnung.

Heute Redaktion
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Derzeit ist der Schönbrunner Schlosspark noch gesperrt, ab 14.4. ist er wieder geöffnet.
Derzeit ist der Schönbrunner Schlosspark noch gesperrt, ab 14.4. ist er wieder geöffnet.
Bild: picturedesk.com

Wie "Heute" berichtete, öffnen ab 14. April alle Anlagen der Bundesgärten in Wien, also der Schlosspark Schönbrunn, Augarten, Belvederegarten sowie Burg- und Volksgarten. Damit stehen den Wienern dann 230 Hektar zusätzliche Grünfläche zur Verfügung.

Sima: "Besser spät als nie!"

"Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Bundesgärten nicht sofort geöffnet werden, sondern noch bis nach Ostern zugewartet wird. Aber wenigstens kommt jetzt Bewegung in die Sache", meint Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Ludwig hatte sich seit der ersten Woche der "Corona-Maßnahmen" für die Öffnung der Gärten eingesetzt – er begrüßt grundsätzlich das Einlenken der Bundesregierung und der zuständigen Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP): "Ich freue mich, dass den Wienern endlich ihre Gärten zurückgegeben werden. Der starke öffentliche Druck – vor allem aus der Bevölkerung – hat offenbar Wirkung gezeigt."

Auch Umwelt-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) zeigt sich erfreut: "Ich freue mich, dass die Vernunft endlich gesiegt hat: Besser spät als nie! Der breite Protest der letzten Tage hat sich ausgezahlt, wenn gleich es schon absurd ist, mit der Öffnung der so wichtigen Grünflächen in der Millionenstadt bis nach Ostern zu warten", so Sima. Gerade jetzt in der warmen Osterwoche und auch am Osterwochenende wäre es hilfreich, die Bundesgärten zusätzlich zu den 1.000 städtischen Parks und den großen Naherholungsgebieten zur Verfügung zu stellen, damit die Leute noch mehr Abstand halten können.

Zustimmung für Köstingers Entscheidung findet auch Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne): "Direkte Gespräche und die Suche nach konstruktiven Lösungen zahlen sich immer aus. Ich bin froh, dass wir dieses Ergebnis für alle Menschen in Wien erreicht haben. Denn: Mehr Platz schafft Sicherheit für unser aller Gesundheit. Das Einhalten des Mindestabstandes ist auch beim Spazieren die goldene Regel. Ich bin mir sicher, dass die Stadt Wien den Bund bei der Organisation dahingehend unterstützen wird."

Zugangskontrollen und Einlassbeschränkungen

Allerdings wird es bei den Bundesgärten auch Zugangskontrollen geben: "Mit Innenminister Karl Nehammer und der Exekutive sind wir in enger Abstimmung, um die Kontrollen innerhalb der Parkanlagen zu gewährleisten", so Köstinger und Hebein in einer gemeinsamen Aussendung. "Wenn die Sicherheitskräfte feststellen, dass die Parkanlagen temporär überfüllt sind, wird der Einlass beschränkt. Die Sicherheit und Gesundheit der Menschen steht an oberster Stelle. Wir können und werden nicht riskieren, die erzielten Erfolge bei der Reduktion von Neuinfektionen zu gefährden", meint Köstinger.

"Vizebürgermeisterin Birgit Hebein hat in vielen Gesprächen mit der Bundesregierung eine gute Lösung für alle erreicht – wie man sieht, miteinander reden zahlt sich aus", ist David Ellensohn, Klubobmann der Grünen Wien, begeistert. "Jetzt wäre es noch optimal, auch einzelne Straßen für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen, dann könnten die Menschen auch genügend Abstand im städtischen Bereich einhalten", so Ellensohn.