Österreich

Heer greift nach Belästigungsvorwürfen hart durch

"Heute" berichtete über sexistische Sprüche und Facebook-Kontaktaufnahmen bei den Corona-Massentests. Der Sprecher des Bundesheeres entschuldigt sich.

Christian Tomsits
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Schwere Vorwürfe bei den Massentests in Graz. (Symbolbild)
Schwere Vorwürfe bei den Massentests in Graz. (Symbolbild)
picturedesk.com

Ein "Heute"-Artikel über schlimme Erlebnisse mehrerer junger Frauen bei den Massentests in der Grazer Messe sorgt für eine Welle der Empörung. Beim Covid-Abstrich wurden mehrere Frauen offenbar mit sexistischen Sprüchen konfrontiert und von Bundesheer-Soldaten nach der Testung in sozialen Medien kontaktiert. Oberst Michael Bauer, der Sprecher der Bundesheeres, entschuldigte sich nun auf Twitter persönlich für das "inakzeptable Verhalten" der Soldaten.

"Verhalten ist nicht zu tolerieren"

Zu den erhobenen Vorwürfen kündigt er sowohl disziplinäre, als auch strafrechtliche Konsequenzen an. "Die Fälle sind uns bekannt. So ein Verhalten ist in keinster Weise zu tolerieren", sagte er gestern auf "Heute"- Anfrage. Und stellte heute klar, dass auch schon das unaufgeforderte Schicken einer Freundschaftsanfrage auf Facebook nicht nur einer sexuellen Belästigung gleichkommt: "Es ist auch Amtsmissbrauch, weil eine dienstliche Stellung ausgenutzt wird", kommentierte er auf Twitter. Der Hintergrund: Die Soldaten erfuhren die Namen der Personen aus den privaten Daten der Getesteten, die streng vertraulich zu behandeln sind. "Ich ärgere mich wahnsinnig über so ein Verhalten“, so Oberst Bauer.

Untersuchungskommission zusammengestellt

Das Militärkommando Steiermark will nun der Sache nachgehen und hat eine Untersuchungskommission zusammengestellt. Da allerdings weder der Standort noch Tag oder Uhrzeiten gesichert seien, sind schwierige Nachforschung notwendig. Rund 60 Soldaten von drei Dienststellen sollen in dem in Frage kommenden Zeitraum im Einsatz gewesen sein – insgesamt halfen etwa 300 bis 400 Grundwehrdiener und Berufssoldaten bei den Massentests in Graz.

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