Steiermark

Erstes Bundesland kann Intensivpatienten nicht mehr behandeln

In den steirischen Krankenhäusern werden bereits erste Patientinnen und Patienten ausgeflogen. Die Behandlung kann nicht mehr sichergestellt werden.

Tobias Kurakin
Das Personal auf den steirischen Intensivstationen ist knapp bemessen.
Das Personal auf den steirischen Intensivstationen ist knapp bemessen.
Getty Images/iStockphoto

Die Lage in den steirischen Spitälern ist ernst. Derzeit müssen die Krankenhäuser mit eklatanter Personalnot kämpfen. Mittlerweile können nicht mehr alle Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen behandelt werden.

Personalmangel eklatant

Bereits vergangene Woche konnte man am LKH-Uniklinikum Graz 194 von 1.558 Betten nicht nutzen. Im ganzen Bundesland ist mittlerweile jedes zehnte Intensivbett nicht belegbar. Grund: es fehlen Ärzte, Pflegekräfte – vor allem jene mit der notwendigen Ausbildung.

Besonders schwere Fälle werden demnach schon ausgeflogen. Das Landeskrankenhaus Kärnten in Klagenfurt hat die Patientinnen und Patienten des LKHs aufgenommen. Rudolf Likar, der zuständige Leiter der Intensivmedizinischen Abteilung in Kärnten, meint gegenüber der "Kleinen Zeitung", dass es selbstverständlich sei, dass man helfe.

Dennoch betont er: "Jedes Bundesland sollte einen Intensivkoordinator haben, um die Ressourcen besser einzuteilen. Aber jeder weiß, wo die Achillesferse derzeit ist: Man kann das fehlende Personal nicht einfach herzaubern. Und man kann keine Urlaubssperre ausrufen, weil Ärzte und Pfleger durch die Pandemie eine ungeheure Belastung hatten."

Das Grazer Unfallklinikum AUVA hat nun beschlossen, von Freitag bis Sonntag aufgrund des Engpasses jede neue Aufnahme zu stoppen. Die AUVA hält jedoch gegenüber "Heute" fest, dass man dem gesetzlichen Auftrag derzeit nachkomme: "Bei Erreichung dieser kann es vorkommen, dass zu bestimmten Zeitpunkten die Unfallkrankenhäuser für Rettungszufahrten gesperrt werden müssen. Die Unfallkrankenhäuser der AUVA sind zwar versorgungsrelevant, haben jedoch aufgrund ihrer Stellung als Privatkrankenanstalten keinen öffentlichen Versorgungsauftrag".

Engpass am Uni-Klinikum

Bezüglich des Engpasses am Uniklinikum in Graz heißt es zudem: "Wir hatten acht Hubschrauberflüge und zwölf Notarztfahrten mit sehr schwierigen Fällen am Wochenende und unsere Kapazitätsgrenze erreicht, deshalb mussten wir zu diesen Maßnahmen greifen“, sagt Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der Kages. Geplante Eingriffe, die einen möglichen Aufenthalt auf einer Intensivstation nach sich ziehen könnten, werden zudem bereits verschoben.

"Vorletzte Eskalationsstufe"

Harte Kritik kommt von der steirischen Patientenanwältin Michaela Wlattnig. Sie meint: "Die Versäumnisse, die zu dieser Situation geführt haben, liegen viele Jahre zurück. Jetzt muss die aktuelle Führung diese fast unlösbaren Probleme lösen. Wir haben die vorletzte Eskalationsstufe erreicht. Es braucht Strukturreformen, um die aktuellen Leistungen überhaupt aufrechtzuerhalten. Nicht nur für die Spitäler, auch im niedergelassenen Bereich."

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    Pixabay/Heute
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