Politik

Bundesregierung kündigt weitere humanitäre Hilfe an

Über fünf Millionen Venezolaner mussten ihre Heimat verlassen. Kurz, Kogler und Schallenberg stellen deswegen weitere Mittel bereit.

Leo Stempfl
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Vizekanzler Werner Kogler, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg
Vizekanzler Werner Kogler, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Nächste Woche wird die Bundesregierung auf gemeinsamen Antrag von Bundeskanzler, Vizekanzler und Außenminister die Bereitstellung von zwei Millionen Euro beschließen. Diese gehen aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) und sind für Venezuela und Kolumbien bestimmt. Die Mittel sollen zur Bekämpfung der humanitären Krise in den beiden lateinamerikanischen Ländern beitragen.

"Die Abwärtsspirale einer zunehmend verfallenden Wirtschaft in Venezuela aufgrund jahrelanger sozialistischer Misswirtschaft hat die größte Flucht- und Migrationsbewegung der jüngeren Vergangenheit in Südamerika hervorgerufen. Österreich hilft in dieser Situation erneut mit konkreter Hilfe vor Ort", sagt dazu Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Grundversorgung

Auch internationale Interventionen und Sanktionen führten dazu, dass es mittlerweile sogar an der Grundversorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser mangelt. Mehr als 1,8 Millionen Menschen sind bereits ins Nachbarland Kolumbien geflohen, 5,4 Millionen Venezolaner mussten ihre Heimat verlassen.

Auch Kolumbien, in das viele aus dem Nachbarland fliehen, wurde außerdem durch jahrzehntelange interne Konflikte schwer in Mitleidenschaft gezogen. Darüber hinaus erhöht Österreich seinen freiwilligen Kernbeitrag für die Arbeit des UNHCR um 1,6 Millionen Euro auf insgesamt über 2,1 Millionen Euro im Jahr 2021.

Brandbeschleuniger

Auch Vizekanzler Werner Kogler will auf die Situation aufmerksam machen: "Mit der Vervierfachung der Unterstützung des UNHCR auf über 2,1 Mio. Euro leistet die Bundesregierung 2021 einen wichtigen Beitrag für diese globale humanitäre Flüchtlingshilfsorganisation. Die meisten venezolanischen Flüchtlinge sind in der Region geblieben. Auch für sie werden zwei Mio. Euro aus Österreich für dringende gemeinsame Hilfe beschlossen."

"Die Pandemie ist in weiten Teilen der Welt ein Brandbeschleuniger der ohnehin schon prekären Situation für Flüchtlinge. Daher erhöhen wir unseren Beitrag für die so wichtige Arbeit des UNHCR im Jahr 2021 auf über 2,1 Millionen Euro",  so Außenminister Alexander Schallenberg abschließend.